zum Hauptinhalt
Freiheit und Demokratie: Oberbürgermeister Mike Schubert erinnert an die Bedeutung des Revolutionärs für die heutige Zeit.
© Andreas Klaer

Kämpfer für die Freiheit: Die Stadt Potsdam würdigte Max Dortu

Stadtverordnete gedenken Max Dortu. Erstmals würdigt ein  Oberbürgermeister in Potsdam den Revolutionär in einer Rede.

Potsdam - 170 Jahre ist es her, dass Max Dortu, Kämpfer für demokratische Grundrechte und Freiheit sowie Vertreter der Revolution von 1948/49 durch ein preußisches Militärgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Zum Gedenken an seinen Todestag am 31. Juli 1849 versammelten sich Stadtverordnete mehrerer Fraktionen und Mitglieder der Potsdamer Stadtverwaltung am Mittwoch vor der Grundschule in der Dortustraße 28, dem Haus, in dem Max Dortu aufgewachsen ist.

Erstmalig nahm an der Gedenkveranstaltung, die vom Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam und der Fraktion Die Andere organisiert wird, der Oberbürgermeister teil. In seiner Ansprache würdigte Mike Schubert (SPD) den Einsatz des mit 23 Jahren hingerichteten Potsdamers. „Er ging buchstäblich auf die Barrikaden, um das zu erstreiten, was heute die Grundlage unserer demokratischen Ordnung umfasst“, sagte Schubert. Es sei wichtig, das Gedenken an den Freiheitskämpfer zu bewahren, betonte der Oberbürgermeister. Die Gedenkveranstaltung habe bewirkt, dass „dieser Potsdamer zu einem festen Bestandteil unserer Erinnerungskultur geworden ist“. Wie wichtig es sei, aus der Geschichte zu lernen, würden aktuelle Vorfälle politisch und religiös motivierter Gewalt zeigen. „Toleranz und Demokratie seien keine gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten“, sagte Schubert.

Mitglieder der anwesenden Fraktionen nahmen die Rede des Oberbürgermeisters positiv wahr. „Ich finde es gut, dass der Oberbürgermeister eine klare Richtung hat“, sagte Jenny Pöller, Vorsitzende der Fraktion Die Andere. Für demokratische und solidarische Werte in der Gesellschaft müsse man immer wieder aufstehen, so Pöller.

Auch Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke), würdigte die Rede des Oberbürgermeisters zum 170. Todestages des Revolutionärs. „Damit wird Dortu in der Anerkennungskultur der Stadt als selbstverständlich anerkannt“, sagte Scharfenberg und lobte zugleich die Hartnäckigkeit, mit der die Fraktion Die Andere sich für das Gedenken an Dortu einsetzte.

Seit mehreren Jahren organisiert der Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in Potsdam die Gedenkveranstaltung zusammen mit der Fraktion Die Andere. Vereinsvorsitzender Jörg Kwapis schätzt, dass nun erstmals der Oberbürgermeister daran teilnimmt. „Das ist ein klares Statement“, sagte er. Außerdem freue er sich über die vielen Teilnehmer. Es seien deutlich mehr als in den vergangenen Jahren, so Kwapis. Nun gebe es auch die Überlegung, das Gedenken an Max Dortu mit der Verleihung des Max-Dortu-Preises für Zivilcourage zu verbinden. Zum zweiten Mal wurde der Preis in der vergangenen Woche verliehen. Diesjähriger Preisträger sind die Seenotretter von Iuventa. Wie und ob Preisverleihung und Gedenken künftig verbunden werden könnten, sei aber noch in der Findung, erklärte Kwapis.

Zur Startseite