Kommentar über marode Straßen in Potsdam: Die Stadt muss Prioritäten setzen
Potsdam - Die Zahlen klingen katastrophal: 80 Prozent aller Betonstraßen in den Potsdamer Plattenbaugebieten sind sanierungsbedürftig. Und auch anderswo ist der Zustand der Potsdamer Straßen längst nicht optimal – im Übrigen ein bundesweites Problem.
Potsdam - Die Zahlen klingen katastrophal: 80 Prozent aller Betonstraßen in den Potsdamer Plattenbaugebieten sind sanierungsbedürftig. Und auch anderswo ist der Zustand der Potsdamer Straßen längst nicht optimal – im Übrigen ein bundesweites Problem. Das Geld für die nötigen Millioneninvestitionen für ein umfassendes Sanierungsprogramm hat die Stadt Potsdam nicht. Sicher, das ist ärgerlich. Denn die über viele Jahre nur notdürftige Instandhaltung mittels Flickschusterei macht die Straßen nur noch anfälliger für Witterungsschäden – und damit zur Gefahr für Auto- und Radfahrer.
Aber: Die Stadt muss Prioritäten setzen. Und die liegen derzeit bekanntlich – und vernünftigerweise – bei der Instandsetzung und dem Neubau von Schulen und dem Nahverkehrsnetz. Moderne Räumlichkeiten für die Ausbildung unserer Kinder sind eben wichtiger als eine schlaglochfreie Straße. Wer bei der Straßensanierung nur nach Geld von der Stadt ruft, springt ohnehin zu kurz: Denn bei der Sanierung von Anliegerstraßen – und um solche handelt es sich in den Plattenbaugebieten vielfach – werden eben auch die Anlieger an den eventuellen Baukosten beteiligt. Sprich: Vermieter und Gewerbetreibende müssten zuzahlen – am Ende würden die Kosten auch auf die Miete umgelegt und damit die Anwohner belastet. Man muss kein Wahrsager sein, um zu prophezeien, dass das wiederum zu Unmut bei den Betroffenen führt.
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