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Die Neue. Iris Gerloff übernimmt die Leitung der Sportschule Potsdam bringt viel Erfahrung mit - sowie fundiertes Wissen im sportlichen Bereich.
© privat

Sportschule Potsdam: Die Sportwissenschaftlerin geht an den Start

Iris Gerloff ist Nachfolgerin von Klaus-Rüdiger Ziemer auf dem Leitungsposten der Sportschule Potsdam. Sie tritt damit in große Fußstapfen, denn Ziemers Verdienste sind enorm. Dafür wird er ausgiebig gewürdigt.

Die Wehmut ist Klaus-Rüdiger Ziemer deutlich anzumerken, als er zu Beginn seiner letzten Arbeitswoche für das PNN-Interview im Leitungsbüro der Sportschule Potsdam sitzt. 1996 hatte er dort den Posten des Direktors übernommen. Und es anschließend geschafft, jene Fördereinrichtung – ein Relikt des DDR-Sportsystems – mit Bravour in die Moderne zu führen.

Unter seiner Regie wurde die Potsdamer Einrichtung als erste in Deutschland mit dem Gütesiegel „Eliteschule des Sports“ und als zweite nach Cottbus als „Eliteschule des Fußballs“ ausgezeichnet. Ziemer hat seinen Anteil dazu beigetragen, dass Potsdam mit nunmehr 137 olympischen Medaillen – 72 davon in Gold – sowie Hunderten Podestplätzen bei Welt- und Europameisterschaften eine der sportlich erfolgreichsten Schulen der Welt stellt. Wenn nicht sogar die erfolgreichste. Am heutigen Freitag nun wird der 65-Jährige ab 9.30 Uhr mit einem Festakt in der Mensa der Sportschule verabschiedet. Er geht nach fast 21 Jahren in den Ruhestand.

Gerloff übernimmt "ganz besondere, tolle Schule"

Unter der Schülerschaft galt Klaus-Rüdiger Ziemer stets als große Autorität. Resolut, streng, aber immer fair und auf das Wohle seiner Schüler bedacht sind Charaktermerkmale, die häufig für ihn genannt werden. „Mit ganzer Kraft und Herzblut“ habe er seine Schule geführt und sie zu einem Aushängeschild der Stadt Potsdam und des Landes Brandenburg gemacht, würdigt Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs. Brandenburgs Minister für Bildung Jugend und Sport Günter Baaske (beide SPD) fügt hinzu: Es habe sich in Deutschland herumgesprochen, dass die Sportschule Potsdam ein sehr guter Ort sei, um sportlichen Talenten eine optimale duale Karriere zu ermöglichen – „das ist das Verdienst von Klaus-Rüdiger Ziemer“.

Entsprechend groß sind die Fußstapfen, die der meinungsstarke und innovativ denkende Bildungsmacher hinterlässt. In diese hinein tritt Iris Gerloff. Ab dem 1. Februar bekleidet sie das Amt der Sportschulleiterin. Gerloff ist 51 Jahre alt, studierte Diplomlehrerin für Sport und Geschichte sowie promovierte Sportwissenschaftlerin. Von 2000 bis 2009 führte sie die Carl-von-Ossietzky-Schule in Werder (Havel), ehe sie sechs Jahre lang die deutsche Abteilung der Afnorth International School Brunssum/Niederlande leitete. Zuletzt war Iris Gerloff beim Staatlichen Schulamt Brandenburg an der Havel zuständige Schulrätin für die weiterführenden allgemein bildenden Schulen im Landkreis Potsdam-Mittelmark. „Ihr wünsche ich alles Gute. Sie kommt an eine ganz besondere, tolle Schule“, meint Vorgänger Klaus-Rüdiger Ziemer.

Abschied mit einem Zitat aus "Max und Moritz"

Für ihn heißt es derweil ab heute in Anlehnung an den Liedtext der US-amerikanischen Band Alice Cooper: „School’s out for Ziemer“. Oder wie es der Deutsch- und Geschichtslehrer auf seinen Einladungskarten zur feierlichen Verabschiedung selbst mit Humor ausdrückt: „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei mit der Übeltäterei!“ Ein berühmtgewordener Ausspruch von Lehrer Lämpel aus Wilhelm Buschs Geschichte „Max und Moritz“. 

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