Kommentar über Verkehrspläne der Stadt: Die Poller-Lösung ist nur konsequent
Die Pläne für den Umbau der Friedrich-Ebert-Straße in Potsdam sind ein richtiger Schritt, die Poller-Lösung für die Gutenbergstraße ist konsequent Aber es braucht Alternativen. Ein Kommentar.
Potsdam - Es ist der richtige Weg: Die Stadtverwaltung will die Innenstadt vom Verkehr entlasten und die unübersichtliche Friedrich-Ebert-Straße zum „Boulevard“ mit mehr Platz für Fußgänger und Radler umgestalten. Dafür wird noch viel Überzeugungsarbeit nötig sein. Das Konzept, das die Stadt jetzt vorgelegt hat, ist – nach den Werkstatttreffen im vergangenen Jahr – nur der nächste Schritt. Das Papier lässt noch etliche Fragen offen.
So ist zum Beispiel von der Verlagerung von Parkplätzen in „Seitenstraßen“ die Rede – dort aber ist die Parksituation schon jetzt schwierig. Für die Feinplanung hat die Stadt noch Zeit – umgebaut werden soll erst ab 2024. Anders sieht es mit dem Poller in der Gutenbergstraße aus, der soll schon bald kommen.
Die Gutenbergstraße wird oft als Schleichweg genutzt
Der Aufschrei der Autofahrer ist gewiss: Denn die Kopfsteinpflasterstraße wird von vielen als Schleichweg für die oft zugestaute Hegelallee genutzt. Aber hier muss gelten, was auch im Fall der Maybachstraße und für Potsdam-West gilt: Durchfahrtsverkehr gehört nicht in Wohnquartiere. Die Poller-Lösung ist nur konsequent.
Flankiert werden muss sie aber auch mit der Förderung von attraktiven Alternativen zum Auto: etwa einem bezahlbaren und verlässlichen Nahverkehr und guten Radwegen. Poller und Staufrust allein bewegen niemanden zum Umsteigen.