Rudern in Werder: Die Föhse wird zur Arena
Werder steht vor seiner „Super-Ruder-Woche“. Vier Regatten finden innerhalb von neun Tagen statt. Großer Höhepunkt wird das Gastspiel der Bundesliga, bei dem es auch gilt, an eine Werderaner Olympiasiegerin zu erinnern.
Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) staunte nicht schlecht. Auf der Pressekonferenz vor der Ruder-Bundesligaveranstaltung am 9. Juni in der Blütenstadt amüsierte sie sich über die offizielle Bezeichnung des Wettkampfortes. Aus Marketinggründen ist es nicht einfach nur die Regattastrecke Föhse. Die Liga-Verantwortlichen machten kurzerhand daraus: Havelarena. „Ein wunderschöner Name“, sagte Saß grinsend.
Rund 10.000 Euro für die Bundesliga-Veranstaltung
In jener Havelarena werden sich übernächsten Samstag etwa 300 Aktive von 18 Männerteams und neun Frauenmannschaften – darunter die Havelqueens aus Potsdam und Berlin – Duelle liefern. Nach dem Auftakt in Frankfurt am Main ist Werder die zweite von fünf Stationen der zehnten Saison. „Für unsere Stadt wird das ein riesiges Highlight“, erklärte Werders erster Beigeordneter Christian Große. Statt der im Ruderzirkus üblichen 2000 Meter absolvieren die Athleten in der Bundesliga Sprints über 350 Meter. Und das mit den langen Achterbooten. Das werde ein „absolutes Spektakel“, ein „beeindruckendes Schauspiel“, meinte Große.
Beworben hatten sich die Werderaner bereits 2017 für die Ausrichtung. Es sollte ein eigenes Geschenk zur 700-Jahrfeier werden. Damals bekam allerdings Leipzig den Vorzug. Doch weil der Ruder-Klub Werder 2018 sein 100-jähriges Bestehen erlebt, gab es erneut einen guten Grund, sich zu bewerben. Nunmehr mit Erfolg. Die Kosten für das Event, das auch ein Rahmenprogramm sowie eine öffentliche After-Row-Party im Club Pirschheide beinhaltet, belaufen sich laut Club auf rund 10.000 Euro. 50 Prozent übernimmt das lokale Unternehmen „Herbstreith & Fox“, den Rest tragen andere Sponsoren, der Verein und vor allem die Stadt.
Kosten beim Bau des neuen Zielrichterhauses stark gestiegen
Letztere hat zudem in die Sportstätte investiert. Am Inselufer der Föhse, dem ruhigen Havel-Nebenarm, wird ein neues Zielrichterhaus gebaut. „Damit schaffen wir langfristig die nötigen Bedingungen für einen guten Regattabetrieb“, sagte Christian Große. Finanziert wird das Projekt vollständig aus Stadtmitteln. „Wir spüren, wie die Baukonjunktur massiv zuschlägt. Das Haus wird knapp 350.000 Euro teuer“, so der Beigeordnete. Anfang des Jahres war noch mit 230.000 Euro gerechnet worden, wie es damals auf PNN-Anfrage hieß.
„Wir sind dankbar für diese Unterstützung“, betonte Hans-Jörg Dahl, der seit den 1970er-Jahren die Regatten in Werder mitorganisiert. Anfänglich sei das Zielgericht noch in einem W50-Lkw untergebracht gewesen, später gab es einen profanen Holzbungalow. „Das neue Gebäude wird nun ein Bonbon für diese schöne Strecke.“ Ganz fertiggestellt ist es noch nicht. Innen sei es bereits funktionsfähig, doch am Außenbereich müsse noch einiges getan werden, sagte Christian Große. Die richtige Eröffnung ist für die Havelruderregatta im September geplant.
Ahrenholz hatte Bemühen um Bundesliga besonders forciert
In Betrieb genommen wird das Haus jedoch bereits am kommenden Wochenende, wenn Werder in seine „Super-Ruder-Woche“ startet. Den Auftakt machen Samstag und Sonntag die German Masters, zu denen Deutschlands Oldies in die Boote klettern. Am Mittwoch folgt das Landesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“, dann steigen am 9. Juni ab 10 Uhr die Ligarennen und tags darauf bildet die Qualifikation zum Bundeswettbewerb des Nachwuchses den Abschluss.
Höhepunkt wird die Bundesliga. Dass deren Tross erstmalig auf der Werderaner Insel Station macht, ist ganz besonders einer Frau zu verdanken: Brigitte Ahrenholz, die als Vorsitzende des Ruder-Klubs Werder die Initiative forciert hatte. Vor einigen Wochen starb die Achter-Olympiasiegerin von 1976. Wenn nun die Föhse zur Havelarena wird, wird das auch eine Erinnerung an sie.
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