Potsdamer Gründer- und Gewerbezentrum: Die ersten Firmen sollen in einem Jahr einziehen
Der Rohbau des Go:In 2 in Golm steht bereits. Den jungen Unternehmen will man flexible Mietzeiten und Raumgrößen anbieten. Bewusst verzichtete die Stadt auf Fördermittel für das Projekt.
Potsdam - Überfällig sei die Errichtung des Gründer- und Gewerbezentrums Go:In 2 im Science Park in Golm, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Dienstag (09.06.2020) beim Richtfest. „Die Labor- und Büroräume werden dringend gebraucht.“ Der Ortsteil würde davon profitieren. Außerdem sei der Bau ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Science Park Potsdam. „Eigentlich bräuchten wir fast schon ein Go:In 3“, so Schubert.
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Inzwischen steht der Rohbau, in den künftig junge Unternehmen und Gründer ziehen sollen. Wenn alles nach Plan läuft, sollen sich in einem Jahr die ersten Firmen in den neuen Büro- und Laborräumen des 6300 Quadratmeter großen Gebäudes ansiedeln. Im Moment sei man aber sieben Wochen hinter dem Zeitplan. Grund dafür seien Probleme mit dem Untergrund gewesen. So musste Spezialtiefbaulogistik eingesetzt werden. Auch die Grundwasserabsenkung habe länger gedauert als geplant. „Das war schon eine Herausforderung, da noch einen Keller reinzubringen“, so Architekt Matthias Herold beim Richtfest. Über den Sommer werde man das Dach abdichten und die Gebäudehülle schließen.
Verträge wurden noch nicht abgeschlossen, Gespräche laufen aber
Das Go:In 2 entsteht gegenüber des ersten Go:In, das im Jahr 2007 errichtet wurde. Wie auch der erste Bau, soll das Go:In 2 junge Unternehmen und Start-Ups anziehen und ihnen Platz zum Arbeiten bieten. „Man wird einzelne Büros, aber auch Teile des Flurs, die abgetrennt von anderen Büros sind, mieten können“, so Steffen Schramm, Geschäftsführer der Technologie- und Gewerbezentren Potsdam (TGZP). Man wolle den Firmen Flexibilität bieten. „Mindestmietdauer wird ein Jahr sein. So können auch Firmen dort arbeiten, die lediglich für ein Projekt Räume suchen.“ Erweiterungen, sowohl räumlich als auch zeitlich, seien möglich. Verträge mit den ersten Firmen habe man aber noch nicht abgeschlossen. „Wir führen im Moment Gespräche, auch werden Unternehmen aus dem Go:In hier hinüberziehen“, so Schramm.
Diese Umzüge haben einen speziellen Grund. Das erste Gründerzentrum Go:In wurde mit Fördermitteln gebaut. Daher mussten die Mietverträge befristet werden. Es bestand die Gefahr, dass deshalb Jungunternehmen heimatlos werden und der Stadt den Rücken kehren würden. Mit dem Wirtschaftsministerium und der Investitionsbank des Landes Brandenburg wurde ausgehandelt, dass die Förderrahmenbedingung für das Go:In ausgesetzt wird, bis der Neubau fertig ist. Damit dasselbe Problem nicht erneut auftritt, hat die Stadt beim Go:In 2 auf Fördermittel verzichtet. Sie muss nun aber 5,2 Millionen der insgesamt etwa 15 Millionen Euro Gesamtkosten selbst zahlen.