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Kommentar zum Bahnchaos zwischen Berlin und Potsdam: Die Bahn plant ihre Baustellen miserabel

Eigentlich dürften die Baustellen gar nicht parallel stattfinden. Tun sie aber – zum Frust der Pendler. Ein geplantes Chaos, meint unser Autor. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Enrico Bellin

Potsdam - Deutlich längere Fahrzeiten und überfüllte S-Bahnen: Pendler, die aus dem Westen Brandenburgs nach Berlin müssen, brauchen diese Woche wieder starke Nerven. Dass die Bahn in Wannsee Weichen erneuern und dafür die Strecke sperren muss, ist verständlich. Schließlich sind es oft defekte Weichen, die für Verspätungen und Zugausfälle sorgen. Doch die Planung der Baustellen ist einfach nur miserabel: Die bei ähnlichen Arbeiten üblichen Zugumleitungen von Werder über Golm und Spandau nach Berlin sind wegen einer parallelen Baustelle auf der Umleitungsstrecke nicht möglich. Selbst ein Bahnsprecher schreibt den PNN von sich „eigentlich einander ausschließenden Baumaßnahmen“.

Die meisten Regionalzüge zwischen Potsdam und Berlin fallen vom 15. bis 20. Januar 2019 aus.
Die meisten Regionalzüge zwischen Potsdam und Berlin fallen vom 15. bis 20. Januar 2019 aus.
© Ralf Hirschberger/dpa

Jahrelang hat die Bahn zu wenig in die Schienen investiert, das rächt sich jetzt. Auch andere Umleitungsstrecken sind blockiert: So könnte der RE7 theoretisch ab Michendorf bei annähernd gleicher Fahrzeit über den Außenring und Berlin Südkreuz in die Hauptstadt fahren, doch die Strecke ist durch die regulären Züge schon völlig ausgelastet. 

Es zeigt sich wieder: Die Infrastruktur ist jetzt schon überfordert, der Bau zusätzlicher Bahnstrecken in der wachsenden Metropolregion dringend nötig. Es braucht den Wiederaufbau der Stammbahn von Potsdam nach Berlin, den das Infrastrukturministerium inzwischen seit gut zwei Jahren ohne Ergebnis prüft.

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