Beste Serie kommt aus Potsdam: „Deutschland 83“ mit Emmy ausgezeichnet
Potsdam ist um einen Emmy reicher. Die in der Landeshauptstadt gedrehte RTL-Serie „Deutschland 83“ hat den International Emmy als beste Dramaserie und damit einen der begehrtesten TV-Preise der Branche gewonnen.
Potsdam ist um einen Emmy reicher. Die in der Landeshauptstadt gedrehte RTL-Serie „Deutschland 83“ hat den International Emmy als beste Dramaserie und damit einen der begehrtesten TV-Preise der Branche gewonnen. „Unsere Show handelt von einer geteilten Nation“, sagte Produzent Jörg Winger bei Entgegennahme des Preises in New York am Montagabend. Die Serie begleitet den ostdeutschen Soldaten Martin Rauch im geteilten Deutschland, der sich als Spion für die Stasi behaupten muss. Der Emmy für ein deutsches TV-Programm sei wohl die höchste Auszeichnung, die man in den USA bekommen könne, so Schauspielerin Maria Schrader.
Die achtteilige Serie, die im vergangenen Spätherbst bei RTL zu sehen war, wurde unter anderem auf dem Brauhausberg gedreht. Der ehemalige Landtag diente als Kulisse. Auch an der großen Freitreppe vor dem Orangerieschloss von Sanssouci und in der Gregor-Mendel-Straße wurden Szenen eingefangen. Wälder im Umland wurden ebenfalls zum Drehort. Überhaupt ist „Deutschland 83“ eine Potsdamer Produktion: Verantwortlich zeichnet Ufa-Erfolgsproduzent Nico Hofmann („Unsere Mütter, unsere Väter“). Beteiligt war auch Rotor Film. Für die Serie hat die Babelsberger Firma nicht nur die Tonmischung, sondern die komplette Postproduktion übernommen – von der Setbetreuung über Farbkorrektur bis zum Ton.
Ausgestrahlt wurde die Serie in mehr als 110 Ländern, unter anderen in den USA. Obwohl die Zuschauerquoten in Deutschland hinter den Erwartungen zurückblieben, wurde im Oktober dieses Jahres bekannt gegeben, dass Ufa Fiction die Serie fortsetzen wird. Allerdings: Anstelle des TV-Senders RTL wird die zweite Staffel mit dem Titel „Deutschland ’86“ für den Internetstreamingdienst Amazon Prime Video entstehen. Sie wird demnach im kommenden Jahr zuerst im Internet zu sehen sein.
Für die Ufa und für den Standort Babelsberg ist die Serie ein Aushängeschild. Die „New York Times“ lobte den Achtteiler, der in den USA im Original mit Untertiteln ausgestrahlt wurde, als „frisch und unterhaltsam“ – die Auszeichnung mit dem Emmy setzt nun noch ein Lob drauf.
Allerdings ist es nicht der erste Emmy, der nach Potsdam geht. Unter anderem wurden 2013 die Babelsberger Filmhochschulabsolventen Mark Cairn mit „Das Leben geht weiter“ für den besten Dokumentarfilm sowie Andreas Kleinert mit „Mein Vater“für den besten Fernsehfilm ausgezeichnet. PNN/dpa
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