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Richtfeste wie hier im Gebiet Rote Kaserne West könnte es künftig seltener geben. Foto: Sebastian Gabsch
© Sebastian Gabsch PNN

Wohnungsmarkt in Potsdam: Deutlich weniger Baugenehmigungen

Die Zahl der genehmigten Wohnungsbauten ist in Potsdam auf weniger als die Hälfte des Vorjahresniveaus gefallen. Für Wohnungssuchende könnte das künftig zum Problem werden.

Potsdam - In Potsdam könnten sich künftig weniger Baukräne drehen als in den vergangenen Jahren. Wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte, ist die Zahl der Baugenehmigungen in der Landeshauptstadt gegenüber dem Vorjahr deutlich eingebrochen. Von Januar bis September erteilte das Rathaus demnach die Erlaubnis für den Bau von 468 Wohnungen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 1027 gewesen. Der Rückgang beträgt satte 54 Prozent.

Rechnet man die genehmigten Wohnungen aus den ersten drei Quartalen auf das ganze Jahr hoch, kommt man auf 624. Das wäre einer der schlechtesten Werte der vergangen zehn Jahre. Im vergangenen Jahr kam Potsdam auf insgesamt 1262 genehmigte Wohnungen, im Jahr 2017 waren es sogar 2504. Ähnlich schlecht lief es nur im Jahr 2018, als in den ersten drei Quartalen lediglich 596 Wohnungen genehmigt wurden.

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Lage auf dem Markt könnte sich verschärfen

In den vergangenen Jahren sind in Potsdam Tausende Wohnungen gebaut worden. Relativ zur Einwohnerzahl wurden deutlich mehr Wohnungen errichtet als in Berlin. Bundesweit landete Potsdam damit in der Spitzengruppe - doch das scheint nun vorbei zu sein. Die Zahl der Baugenehmigungen war wie berichtet bereits vor Beginn der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen gesunken. Im Jahresverlauf wurde aber offenbar nichts aufgeholt.

Setzt sich die schwächere Entwicklung fort, könnte das langfristig die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärfen. Denn damit Wohnungen gebaut werden können, muss der Bau zunächst erst einmal genehmigt werden. Von der Baugenehmigung bis zum Einzug der ersten Bewohner dauert es üblicherweise eineinhalb bis zwei Jahre. Werden nun weniger Wohnungsneubauten genehmigt, dürfte es auf dem Wohnungsmarkt in den nächsten Jahren noch knapper werden. Zahlen darüber, wie viele Wohnungen in diesem Jahr tatsächlich gebaut wurden, liegen bislang nicht vor. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 1635.

Landesweit geht es abwärts

Landesweit betrachtet ist der Einbruch in Potsdam kein Sonderfall - allerdings fiel er in der Landeshauptstadt vergleichsweise deutlich aus. In ganz Brandenburg wurden in den ersten neun Monaten Bauvorhaben für 9353 Wohnungen genehmigt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 11.244 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von fast 17 Prozent. 

Allerdings ist der Trend nicht flächendeckend: Immerhin sechs von 18 Landkreisen und kreisfreien Städten genehmigten mehr Wohnungen als im Vorjahreszeitraum, darunter Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder). In Potsdam-Mittelmark wurden 788 Wohnungen genehmigt. Im Vorjahreszeitraum waren es dort noch 1207 gewesen.

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