Potsdam HEUTE, Mittwoch, 17. März 2021: Der richtige Rhythmus für den Corona-Krisenstab
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Guten Morgen,
vielleicht hat Brandenburg einfach nicht den richtigen Beat zur Krisenbewältigung. "Steige hoch, du roter Adler" - na ja. Momentan fühlt man sich eher an Geier Sturzflug erinnert, denn abgesehen von der Inzidenz steigt da nicht viel. Turbo-E-Auto-Bauer Elon Musk würde sich als Berater eignen, Bürokratie kann ihn nicht lange aufhalten und jetzt hat er sich auch noch einen Königstitel zugelegt. Musk nennt sich nun "Technoking of Tesla", wie das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC bekannt gab.
Ich denke, man darf das schreiben, ohne gleich eine Klage am Hals zu haben, schließlich ist Musk ja nicht vom echten Adel (zu dem kommen wir noch): Etwas exzentrisch, um nicht zu sagen crazy, ist der Ami schon. Unter seiner Gigafactory im märkischen Grünheide will er eine Rave Cave, also einen Techno-Schuppen, bauen. So verrückt ist das allerdings gar nicht, denn wenn nicht gerade Corona ist, hopsen im Havelland die Brandenburger Techno-Jünger. Das Festival "Nation of Gondwana" im Örtchen Grünefeld (klingt fast wie Grünheide) war und ist vielleicht auch irgendwann mal wieder ein Klassiker in der Szene. Und der Märker ist da durchaus aufgeschlossen und integrativ: Traditionell bringt der Grünefelder Frauenchor den Festivalgängern ein Ständchen.
Um auf Touren zu kommen, sollte sich der Corona-Krisenstab also einfach mal mit den richtigen Rhythmen beschallen, "Techno Energy" (Club-Mix) von Paul van Dyk (aus Eisenhüttenstadt) würde sich da anbieten. Das würde womöglich auch die Misstöne in den Hintergrund drängen, die dieser überraschende Move vom Dienstag ausgelöst haben dürfte: Michael Stübgen (CDU) wurde zum Impfking of Kenia-Kabinett ernannt, wie die Staatskanzlei so nicht mitteilte, sondern mit weniger exzentrischen Worten: Im vom Stübgen geführten Innenministerium wird kurzfristig ein neuer Krisenstab gebildet, in den das bisherige „Projektbüro Impfen“ aus dem von Ursula Nonnemacher (Grüne) geführten Gesundheitsministerium integriert und alle Impfzuständigkeiten gebündelt werden (hier nachzulesen).
Heißt: Nonnemacher wird entmachtet. Eine zuvor von der Gesundheitspolitikerin geforderte Rücknahme der jüngsten Corona-Lockerungen wurde kurzerhand vertagt. Heißt auch: Weitere Lockerungen wird es zwar vorerst nicht geben, aber mehr passiert Stand Dienstagabend auch nicht.
Mitten in der Nacht, wenn Brandenburg schon schlummert, dann plötzlich auf nachbohrende Fragen andere Töne. In einem Interview bei ZDFheute-Update, ausgestrahlt kurz nach 1 Uhr, kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an, zu handeln, sollten die Landkreise, die über der Inzidenz 100 liegen, weiter keine Maßnahmen ergreifen - und kassierte damit quasi seine eigene, für die Kommunen ausgegebene 200er-Notbremse? Ob das am Morgen auch noch gilt: Wir fragen nach.
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