Villa Schöningen: Dauerausstellung kommt noch dieses Jahr zurück
Die Ausstellung zu den Grenzanlagen an der Glienicker Brücke, zum Mauerfall und zur Geschichte der Villa Schöningen soll spätestens ab Dezember wieder zu sehen sein.
Potsdam - Kuratorin Ina Grätz hat auf PNN-Anfrage bestätigt, dass die Ausstellung an der Glienicker Brücke zum Mauerfall ab Ende des Jahres wieder zu sehen sein wird. PNN-Leser hatten beobachtet, dass die Schau über die Jahre geschrumpft und seit der aktuellen Ausstellung mit Frauenakten verschwunden war.
Das sei aber nur vorübergehend der Fall, sagte Ina Grätz den PNN. Für den Herbst, wenn sich der Mauerfall zum 30. Mal und die Eröffnung der Villa zum zehnten Mal jährt, sei eine Ausstellung mit Werken des Malers Norbert Bisky geplant, zu sehen ist sie vom 9. November bis 1. Dezember. Unter dem Titel „Rant“ – so heißt im Internet-Slang eine Wutrede – wird sich der 1970 in Leipzig geborene Künstler und NVA-Deserteur mit seiner eigenen Geschichte und der Entwicklung Ost- und Westdeutschlands beschäftigen. Dabei spiele auch die innerdeutsche Teilung und die Geschichte der Villa Schöningen eine Rolle, sagte Grätz. Deshalb sei noch nicht klar, ob die Dauerausstellung dann schon wieder zu sehen sein wird. Spätestens nach der Bisky-Ausstellung soll das aber der Fall sein. „Das ist unser Auftrag und den nehmen wir ernst“, betonte Grätz.
Prominent besetzte Eröffnung
Die Villa Schöningen in der Schwanenallee war im Herbst 2009 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weiterer prominenter, auch internationaler Gäste wie dem früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow, dem früheren südafrikanischen Präsidenten Willem de Klerk und dem früheren US-Außenminister Henry Kissinger eröffnet worden.
Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner hatte die Persius-Villa zuvor mit seinem Partner Leonhard H. Fischer gekauft, restauriert und zum privaten Museum zur deutsch-deutschen Teilung mit wechselnden Kunstausstellungen gemacht. In der Dauerausstellung waren unter anderem Zeitzeugen im Video zu Wort gekommen. Ein besonders eindrückliches Exponat war der sogenannte „Stalinrasen“, eine Art Nagelgitter, das einst unter Wasser installiert war und die DDR-Bürger vom Schwimmen über die Grenze abhalten sollte.
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