Kommentar zum Potsdamer Künstlerzentrum: Das Kreativquartier kann kein Ort für Hobby-Künstler sein!
Es ist zweifelhaft, ob der Plan für das Kreativquartier wirklich aufgeht. Vor allem die geplante Mietpreis-Regelung ist problematisch. Ein Kommentar.
Potsdam - Sicher, einige wird das überfordern. Neun Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter im Durchschnitt sollen die Künstler und Kreativen in ihrem neuen Domizil künftig zahlen. Rechnet man drei Euro für die Nebenkosten hinzu, ist man bei zwölf Euro. Das ist kein Pappenstiel, darf allerdings angesichts der heutigen Baupreise und der exzellenten Innenstadtlage trotzdem noch als günstig gelten.
Der Plan, einen Ersatz für das zum Abriss bestimmte Rechenzentrum zu schaffen, den sich die Mehrzahl der dort Ansässigen leisten kann, war von Anfang an ambitioniert. Dass er in Gänze aufgeht, darf bezweifelt werden. Dafür sind die Risiken, die die Machbarkeitsstudie offenbart, tatsächlich wohl zu groß. Das fängt bei den sehr niedrig kalkulierten Baupreisen an und hört beim Gedanken der Quersubvention auf. Je mehr Künstler mit niedrigen Einkommen in das neue Haus wollen, desto mehr Erfolgreiche sind nötig, die dann deutlich mehr bezahlen müssen.
Es wird zu Verdrängungen kommen, aber das muss man aushalten. Denn auch Kreative und Künstler üben ein Gewerbe aus, mit dem sie über kurz oder lang Geld verdienen sollten. Es kann ja nicht darum gehen, jemandes Hobby zu finanzieren.
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