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Die Kapazitäten für kostenloste Schnelltests in Potsdam werden ausgeweitet.
© Andreas Klaer

Die Lage in Potsdam am Donnerstag: Corona-Ampel auf gelb, Zahlen nicht belastbar

Die Inzidenz in Potsdam sinkt - die Zahlen sind wegen der Osterfeiertage aber wenig aussagekräftig. Die Stadt ruft zu Tests nach Ferienende auf. Zwei neue Testzelte haben eröffnet.

Potsdam - Die Potsdamer Corona-Ampel ist am Donnerstag wegen der stark gesunkenen Inzidenz (63,8) von rot auf gelb gesprungen – allerdings rechnet man im Rathaus damit, dass die Meldezahlen wegen der Osterfeiertage kein belastbares Lagebild darstellen. Zwar habe das Gesundheitsamt alle gemeldeten Fälle eingearbeitet und auch über die Feiertage Kontaktnachverfolgung betrieben, aber Arztpraxen und Labore hätten nur eingeschränkt gearbeitet, teilte die Stadt auf PNN-Anfrage mit. Es könne – analog zu den Zeiträumen nach Weihnachten und Silvester – durchaus noch nach den Ferien zu einem kurzfristigen Anstieg an Infizierten kommen.

Entwicklung der Zahl der Kontaktpersonen von Corona-Infizierten in Potsdam seit Dezember 2020.
Entwicklung der Zahl der Kontaktpersonen von Corona-Infizierten in Potsdam seit Dezember 2020.
© Stadt Potsdam

Wegen der Unsicherheiten wird die Lage nun täglich neu bewertet

Der Verwaltungsstab will daher noch bis Ende nächster Woche täglich eine Bewertung der Lage vornehmen – bislang tagte er dreimal wöchentlich. „Die Erfahrungen zeigen, dass wir das tatsächliche Geschehen erst mit sieben bis zehn Tagen Verzögerung sehen“, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Die Stadt appelliert zudem an alle Potsdamerinnen und Potsdamer, sich testen zu lassen, bevor sie am Montag wieder zur Arbeit, in Kitas oder teils Schulen gehen. Man bereite sich darauf vor, im Falle eines Anstiegs von Werten sofort zu reagieren.

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Elf Neuinfektionen sind am Donnerstag registriert worden. Nach Stadtangaben sind aktuell 1115 Potsdamerinnen und Potsdamer als Kontaktpersonen in Quarantäne. An Kitas und Schulen sind 19 Kinder und sieben Mitarbeitende positiv. In diesem Zusammenhang sind 428 Kinder sowie 81 Mitarbeitende in Quarantäne. Neu hinzugekommen ist die Kita Froschkönig in der Innenstadt. Dort wurde laut Rathaus ein Kind positiv getestet, 22 Kinder sind in Quarantäne.

Anteil der Intensivpatienten deutlich höher als in der zweiten Welle

In Potsdams Krankenhäusern werden derzeit 24 Covid-Patienten behandelt, davon zehn auf der Intensivstation. Die Patientenzahl ist seit einigen Wochen vergleichsweise stabil. Allerdings fällt auf, dass der Anteil an Intensivpatienten deutlich höher ist als während der zweiten Welle. Aktuell und in den vergangenen Tagen benötigte etwa die Hälfte der Covid-Patienten am städtischen Bergmann-Klinikum eine intensivmedizinische Betreuung, davor waren es teils sogar drei Viertel. Eine Erklärung dafür gebe es noch nicht, sagte Klinikumssprecherin Theresa Decker auf PNN-Anfrage. Man beobachte die Situation. Zum Vergleich: Anfang Januar, als mit mehr als 100 Covid-Patienten in Potsdam der Scheitelpunkt der zweiten Welle erreicht wurde, benötigte lediglich ein Fünftel bis ein Viertel der Patienten eine intensivmedizinische Behandlung.

Zwei Testzelte in der Innenstadt eröffnet, weitere Teststellen folgen

Unterdessen werden die Kapazitäten für kostenlose Schnelltests weiter erhöht. Am Donnerstag haben zwei Testzelte des Anbieters Medicare am Bassinplatz und am Brandenburger Tor eröffnet. Termine dafür kann man unter www.covid-testzentrum.de buchen.

Bis zum Wochenende soll laut Stadt in der Gutenbergstraße 30 im Kinder Schuh Laden eine Teststelle eröffnen. Ab dem heutigen Freitag erweitere auch Unicorn am Kutschstallhof seine Kapazitäten durch ein zusätzliches Zelt und schaffe damit bis zu 5000 Schnelltests am Tag. Insgesamt werden an 24 Adressen im Stadtgebiet Bürgertests angeboten.

In Potsdam gilt seit 31. März die sogenannte Notbremse. Sie bleibt laut Landesverordnung mindestens 14 Tage, also bis 13. April, bestehen. Sollte die Inzidenz an den Tagen zehn, elf und zwölf (Freitag bis Sonntag) unter der Inzidenz von 100 liegen – und das ist wegen des Oster-Effekts nicht unwahrscheinlich – könnte die Notbremse ab 14. April aufgehoben werden. Frühestens am 12. April wollen sich die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum weiteren Corona-Kurs verständigen.

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