Erholung in Potsdam: CDU fordert Plan für neue öffentliche Badestellen
Das mögliche Badeverbot am Heiligen See im Neuen Garten hat die Debatte um eine neue Badestelle erneut entfacht. Die CDU appelliert an die Stadtverwaltung, mögliche Orte aufzuzeigen.
Potsdam - Die Stadtverwaltung soll im ersten Quartal 2020 einen Bericht dazu vorlegen, welche Stellen an Gewässern im Potsdamer Stadtgebiet dafür geeignet sind, eine öffentliche Badewiese anzulegen oder einen Badesteg zu errichten. Dies will die Potsdamer CDU-Fraktion per Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung durchsetzen.
Hintergrund ist die Debatte um die immer stärkere Nutzung der Potsdamer Welterbeparks und insbesondere des Neuen Gartens mit dem Heiligen See, der dadurch und durch starke Trockenheit massiv geschädigt ist. Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), hatte in einem PNN-Bericht davor gewarnt, dass der Welterbepark irreversible Schäden davontragen werde, wenn die Stiftung nicht unter anderem härter gegen Verstöße gegen die Parkordnung vorgeht. Auch ein Badeverbot, selbst für die geduldete Badestelle, ist daher bei der Stiftung in der Prüfung. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte bereits Unterstützung für einen härteren Kurs der Schlösserstiftung signalisiert. Vogtherr hatte an die Stadt appelliert, angesichts der wachsenden Bevölkerung für Ausweich-Badestellen an Potsdamer Gewässern zu sorgen.
Die CDU-Fraktion meint, die Entwicklung im Neuen Garten zeige, dass „die Potsdamer Bevölkerung einen das Angebot übersteigenden Bedarf hat, die Gewässer in Potsdam für die Erholung zu nutzen“. Diese „Ausübung des Rechts auf Naturgenuss und Erholung“ erfolge grundsätzlich auf eigene Gefahr und „begründe keine Haftung oder bestimmte Sorgfaltspflichten bis auf die Verkehrssicherungspflichten“ – was bedeutet, dass sich Aufwand und Kosten für die Stadt bei der Schaffung neuer Badestellen in Grenzen halten sollten, argumentiert die CDU. Entscheiden, ob und wo neue Bademöglichkeiten geschaffen werden, sollen letztlich die Stadtverordneten.