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Saskia Ludwig wünscht sich für Golm eine Seilbahn wie die in Boliviens Hauptstadt La Paz.
© Reuters/D. Mercado

Schlösserstiftung kritisch: Breite Front der Ablehnung für Seilbahn über Potsdam

Fast keiner will eine Seilbahn über der Stadt. Darin sind sich nicht nur Rathaus und Schlösserstiftung einig.

Potsdam - Die von der Golmer Ortsvorsteherin Saskia Ludwig (CDU) vorgeschlagene Seilbahn von Babelsberg in den Norden der Stadt stößt in der Stadt bei allen maßgeblichen Protagonisten auf breite Ablehnung. Mit Blick auf die Unesco-Welterbestätte „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ sei es „nur schwer vorstellbar, dass ein solches Vorhaben mit den damit verbundenen denkmalpflegerischen Auflagen und Vorgaben in Einklang zu bringen ist“, sagte ein Sprecher der zuständigen Schlösserstiftung am Montag den PNN.

Auch die Stadtverwaltung und der kommunale Verkehrsbetrieb ViP können einem solchen Projekt nichts abgewinnen. Bisher bekannte Technologien für Seilbahnen böten „noch keine reguläre Erschließung über eine große verzweigte Fläche, benötigen viele Zwischenstationen, bieten keine Umsteigealternativen für lange Strecken und sind somit als Verkehrsmittel für die Abwicklung von Pendlerverkehren noch nicht sehr gut geeignet“, sagte eine Rathaussprecherin den PNN. Für Potsdam sei eher ein Ausbau der schienengebundenen Nahverkehrsstruktur mit Straßenbahn, S- und Regionalbahn sinnvoll, sagte ein ViP-Sprecher. Daher habe der Verkehrsbetrieb keine Pläne für eine Seilbahn in Potsdam. Gleiches gilt für die Verkehrsverwaltung im Rathaus. Zuerst hatte am Wochenende die „Märkische Allgemeine Zeitung“ darüber berichtet.

Verkehrsclub: Seilbahnen sind keine Option

Ablehnung kommt auch vom ökologisch orientierten Verkehrsclub VCD. Dessen Brandenburger Landesverband wies am Montag die Darstellung in der MAZ zurück, wonach der VCD den Bau einer Seilbahn unterstütze. Parallel zu bestehenden Angeboten seien Seilbahnen „keine Option“, sagte VCD-Landesgeschäftsführerin Anja Hänel.

Wie berichtet hatte die Golmer Ortsvorsteherin Saskia Ludwig jüngst in einem PNN-Gastbeitrag den Bau einer Seilbahn von Babelsberg entlang der Bahnlinie nach Golm angeregt – als Nahverkehrsalternative im Kampf gegen Staus. Hänel verwies hingegen auf die gute Regionalbahnanbindung gerade auf dieser Route. In 14 Minuten gelange man mit dem Regio vom Bahnhof Griebnitzsee zum Bahnhof Golm. Der VCD stelle bei den oft „emotional aufgeladenen“ Verkehrsdebatten immer wieder fest, wie unbekannt bei Autofahrern – und dazu zählten auch viele Politiker die Alternativen im öffentlichen Verkehr sind, erklärte Hänel. 

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