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Update

Feuer in Mecklenburg-Vorpommern: Brandgeruch bis Brandenburg

Der Waldbrand bei Lübtheen im Süden von Mecklenburg-Vorpommern ist der größte in der Geschichte des Lands. Potsdamer sollen Türen und Fenster geschlossen halten. 

In einer amtlichen Warnung des Bundes wird Potsdamern empfohlen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Grund ist ein Waldbrand in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort hieß es zunächst am Freitag, der Brand sei gelöscht, dann war er wieder ausgebrochen - in erheblich größerem Ausmaß. Inzwischen brennen laut Angaben der Feuerwehr rund 430 Hektar Wald. Es komme dabei zu erheblicher Rauchentwicklung und Geruchsbelästigung, die wegen des Windes bis Potsdam zu spüren ist. Betroffen sind neben Potsdam auch der Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg an der Havel und die Landkreise Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz. Der Brandgeruch war am Montag auch in Berlin wahrnehmbar. Die Hauptstadt-Feuerwehr twitterte: "Der Geruch ist lästig, aber nicht gefährlich." Mehrere Anrufe seien pro Stunde bei der Feuerwehr eingegangen, hieß es bei der Regionalleitstelle Nordwest in Potsdam. Bürger alarmierten die Feuerwehr und berichteten von dem Geruch und der enormen Belästigung. Betroffen waren vor allem die Städte Neuruppin und Potsdam. Anrufe kamen aber auch aus der Prignitz und dem Havelland.

Größter Brand der Geschichte des Landes

Auch zu DDR-Zeiten habe es im Nordosten einen Brand dieses Ausmaßes nicht gegeben. "Die Sicherheit von Leib und Leben hat jetzt oberste Priorität", sagte der mecklenburgische Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Montag in Lübtheen.

Weitere Dörfer evakuiert

Nach dem Ort Alt Jabel werde nun auch das 131 Einwohner zählende Dorf Trebs am westlichen Rand des Übungsplatzes geräumt. Die Gesamtzahl der Menschen, die bislang ihre Wohnungen verlassen mussten, lag nach Angaben eines Kreis-Sprechers bei etwa 500.

Betroffene der Evakuierungsaktion in Lübtheen können in einer Halle unterkommen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass weitere Wohnungen und Häuser in anliegenden Dörfern oder Ortschaften evakuiert werden müssen in der Nacht, sagte die Sprecherin weiter. Es werde evakuiert, wenn sich das noch brennende Feuer auf rund einen Kilometer an Ortschaften nähere. Rund 350 Einsatzkräfte sind demnach im Einsatz, um Orte zu schützen. Zusätzlich wurden dem Sprecher zufolge weitere Kräfte aus Mecklenburg-Vorpommern und dem benachbarten Niedersachsen angefordert. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch im Boden liegende Munition, die die Löschkräfte zwingt, einen Sicherheitsabstand von etwa 1000 Metern einzuhalten.

Auch ein Kinder-Ferienlager betroffen

Bereits am Sonntagabend mussten mehrere Hundert Menschen ihre Wohnungen verlassen. Am Abend entschied die Einsatzleitung der Feuerwehr, das rund 280 Einwohner zählende Alt Jabel zu evakuieren. Das Feuer habe sich rasant ausgebreitet. Betroffen sei auch ein Ferienlager mit etwa 100 Kindern. Die Eltern seien informiert und gebeten worden, ihre Kinder abzuholen.

Brandstiftung vermutet

An gleicher Stelle hatte es erst vor wenigen Tagen gebrannt. Am Freitag gaben die Behörden allerdings Entwarnung und teilten mit, das Feuer sei gelöscht. Am Sonntag brannte es nun erneut. Die Behörden ermitteln nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) auch wegen des Verdachts der Brandstiftung.

Die Gegend grenzt direkt an einen früheren Truppenübungsplatz. Die dort noch im Boden liegende Munition erschwert die Löscharbeiten. Feuerwehrleute müssen einen Sicherheitsabstand von 1000 Metern einhalten. Deshalb kam bei der Brandbekämpfung jeweils ein Löschpanzer aus Brandenburg zum Einsatz. 

Wegen der Rauchentwicklung waren auch Menschen im Norden Sachsen-Anhalts aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wie aus einer amtlichen Warnung der Regional-Leitstelle Nord-West über die Notfall-Informations- und Nachrichten-App "NINA" hervorging.

Feuer bei Glindow gelöscht

Am Sonntag war wegen der Hitze auch ein Waldbrand in Potsdam-Mittelmark bei Glindow ausgebrochen, konnte aber gelöscht werden. Nur wenige Kilometer weiter hatte es im vergangenen Sommer in Fichtenwalde einen Großbrand auf einer Fläche von 50 Hektar gegeben. Anwohnern drohte zeitweise eine Evakuierung. Auch im brandenburgischen Ziltendorf und Wiesenau hat es bereits gebrannt. Auch dort konnte die Feuerwehr die Lage unter Kontrolle bringen.

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