Bertelsmannstudie: Woidke gegen Reduzierung von Krankenhäusern
In einer aktuellen Bertelsmannstudie wird vorgeschlagen, bundesweit nur 600 größere und bessere Kliniken zu erhalten. In Brandenburg stößt das auf Widerstand, unter anderem von Ministerpräsident Woidke (SPD).
Potsdam - Die in einer Bertelsmann-Studie vorgeschlagene Reduzierung der bundesweiten Krankenhausstandorte ist aus Sicht der Landeskrankenhausgesellschaft (LKB) keine Option für Brandenburg. "Dieses Planspiel verkennt die Versorgungsrealitäten", sagte LKB-Geschäftsführer Michael Jacob laut einer Mitteilung vom Montag.
Politisches Ziel sei es, alle Standorte zu erhalten und zu Zentren der Gesundheitsversorgung auszubauen. Die geforderte weitere Zentralisierung würde in Brandenburg die flächendeckende Versorgung gefährden. Außerdem wären dafür Investitionen in extremer Höhe erforderlich.
Woidke kritisiert die Forderung
In Brandenburg, wo es aktuell 54 Krankenhäuser gibt, stieß die Forderung am Montag auf eine breite Ablehnung. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bekräftigte, dass alle Krankenhausstandorte erhalten bleiben sollen. „Wir wollen, dass sie sich noch stärker als Gesundheitszentren öffnen können“, sagte Woidke den PNN. „Von mir aus können sie auch ,Poliklinik’ heißen.“ Die Linke-Abgeordnete Katrin Dannenberg, Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Landtagswahl, kritisierte die Studie: Wer ernsthaft Köln/Leverkusen mit Brandenburg vergleiche, „zeigt deutlich, dass er jeden Bezug zur Realität in Ostdeutschland verloren hat“. Mit den Linken werde es keine Schließungen von Krankenhäusern geben.
Kleine Krankenhäuser zu streichen sei keine Lösung
Überversorgung gebe es vor allem in den Ballungszentren, sagte auch Raik Nowka, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag. Es könne nicht die Lösung sein, kleine Krankenhäuser fahrlässig aus ländlichen Regionen zu streichen. Auch Brandenburgs Landeskrankenhausgesellschaft (LKB) sieht das so. „Dieses Planspiel verkennt die Versorgungsrealitäten“, sagte LKB-Geschäftsführer Michael Jacob. Eine weitere Zentralisierung gefährde in Brandenburg die flächendeckende Versorgung. Außerdem wären dafür Investitionen in extremer Höhe erforderlich. Dagegen argumentiert die Bertelsmann-Stiftung, dass „nur Kliniken mit größeren Fachabteilungen und mehr Patienten genügend Erfahrungen für eine sichere Behandlung“ hätten. Viele Komplikationen und Todesfälle ließen sich durch eine Bündelung von Ärzten und Pflegepersonal sowie Geräten in weniger Krankenhäusern vermeiden.
Claus Haffert, Gudrun Janicke
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