Covid-19-Impfungen: Wie man in Brandenburg einen Impftermin bekommt
Wer zur Risikogruppe gehört, kann jetzt telefonisch einen Impftermin buchen. Die Impfbereitschaft in Brandenburg sei hoch, sagte Gesundheitsministerin Nonnemacher.
Potsdam - Ab diesem Montag können Brandenburger telefonisch Termine für Impfungen gegen Covid-19 vereinbaren. Das teilte das Gesundheitsministerium (MSGIV) mit. Die Impfungen finden in speziellen Impfzentren statt. Zunächst können jedoch nur Menschen geimpft werden, die zu einer Risikogruppe gehören, sowie medizinisches Personal.
„Wir spüren eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung und erhalten viele Anfragen“, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die meisten würden sich demnach am liebsten sofort impfen lassen. Allerdings stünden momentan nur begrenzte Impfstoffmengen zur Verfügung, sagte Nonnemacher.
Wer in welcher Reihenfolge geimpft werden darf, hat das Bundesgesundheitsministerium in der Impfverordnung festgelegt. Diese Verordnung basiert auf den Leitlinien der Ständigen Impfkommission (STIKO), des Deutschen Ethikrats und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Impfteams fahren in Altenpflegeheime
Höchste Priorität haben Senioren im Alter von mindestens 80 Jahren sowie medizinisches Personal in der Altenpflege, auf Intensivstationen, in Notaufnahmen und Rettungsdiensten. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner von Altenpflegeheimen gehören zur Risikogruppe. Allerdings benötigen Letztere keine individuellen Termine im Impfzentrum. Impfteams fahren in die Einrichtungen und führen dort Impfungen durch, um den Aufwand für diese Menschen niedrig zu halten. Laut MSGIV sind landesweit bereits Bewohner von fünf Pflegeheimen geimpft worden.
Impfberechtigte können täglich zwischen 8 und 20 Uhr über die kostenlose Rufnummer 116 117 Termine vereinbaren. Dabei handelt es sich um die bundesweite Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes. Wer diese Rufnummer anruft, hört zunächst eine automatische Ansage. Über ein akustisches Menü kann man sich in wenigen Schritten zur Impfterminvergabe des Landes Brandenburg durchstellen lassen.
Dort nimmt ein Call-Center-Mitarbeiter die Daten auf, zum Beispiel Name, Wohnort, E-Mail und Telefonnummer. Der Mitarbeiter teilt auch mit, wo sich das nächstgelegene Impfzentrum befindet, und sucht passende Termine. Die Impfung erfolgt in zwei Schritten, deshalb sind zwei Termine erforderlich.
Online werden keine Termine vergeben
Die telefonische Buchung ist momentan die einzige Möglichkeit der Terminvergabe. Es gibt keine Online-Buchung und auch im Impfzentrum selbst werden keine Termine vergeben. Die Termine werden schriftlich bestätigt, auf Wunsch per Post oder E-Mail. Es gibt aber auch kurzfristige Termine, für die ein Buchungscode im Impfzentrum vorgelegt werden muss. Details dazu erklären die Call-Center-Mitarbeiter.
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Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin-Brandenburg geht davon aus, dass pro Woche etwa 40.000 Anrufe bearbeitet werden müssen, sobald alle Impfzentren ihre Arbeit aufgenommen haben. Bis zu 150 Mitarbeitende sollen diese Telefonate entgegennehmen, zu denen neben der Terminvergabe auch zum Beispiel Umbuchungen oder Informationsanfragen gehören.
Krankenhäuser arbeiten an Belastungsgrenze
Wer nicht zur Risikogruppe gehört, kann momentan noch keinen Termin vereinbaren. Sobald das möglich ist, wird das MSGIV darüber informieren, unter anderem auf der Website brandenburg-impft.de. Die Impfungen des medizinischen Personals in Krankenhäusern gehen unterdessen bereits zügig vonstatten. Der Deutschen Presse-Agentur zufolge hat das Klinikum „Ernst von Bergmann“ in Potsdam schon vor Silvester fast 400 seiner Beschäftigten geimpft, deutlich mehr als geplant. Auch am Klinikum Niederlausitz und am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus wurden im Dezember bereits Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft.
Diese guten Neuigkeiten kommen allerdings in einer schweren Zeit. Denn alle Brandenburger Krankenhäuser arbeiten an der Belastungsgrenze, was die Versorgung von Covid-Patienten angeht. Der Gesundheitsministerin Nonnemacher zufolge sind aktuell über 30 Prozent des medizinischen Personals im Land selbst an Covid-19 erkrankt.
Christoph Kluge
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