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Ehrengast Jette Joop sammelte beim 19. Brandenburgball in Potsdam Spenden für das Kinderheim am Stern.
© M. Thomas
Update

19. Brandenburgball in Potsdam: Über 21.000 Euro für das Kinderheim am Stern

Zum 19. Brandenburgball kamen 600 Gäste aus Wirtschaft und Politik, Schauspieler und Sportler nach Potsdam. Es wurde aber nicht nur gefeiert, sondern auch für das Kinderheim am Stern gesammelt.

Potsdam - Wer arbeitet, soll auch feiern. So hält man es im Land seit beinahe zwei Jahrzehnten: Der Brandenburgball vom vergangenen Samstag war der mittlerweile 19. Etwa 600 Gäste kamen im Kongresshotel am Templiner See zusammen, Unternehmer, Politiker, Künstler und Sportler aus dem Land aber auch aus Berlin. Zum Feiern, Netzwerken, aber auch, um Gutes zu tun. Der Erlös aus Tombola und Versteigerung wird jedes Jahr einer gemeinnützigen Organisation oder Initiative gespendet.

In diesem Jahr war das DRK-Kinderheim am Stern der Empfänger der Spenden, mit denen Garten und Spielplatz am Neubau „Heimatstern“ gestaltet werden sollen. Den Scheck über 21.170 Euro nahm Christian Schophaus, Vorstandsvorsitzender vom DRK Kreisverband Potsdam/Zauch-Belzig, von Jette Joop entgegen.

21.770 Euro sind im Laufe des Abends für das Potsdamer Kinderheim am Stern zusammengekommen. Von links: Ulrich Müller (Vorsitzender Pro Brandenburg), Ehrengast Jette Joop, MP Dietmar Woidke, Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert, Christian Schophaus (Vorsitzender DRK Potsdam-Zauch-Belzig).
21.770 Euro sind im Laufe des Abends für das Potsdamer Kinderheim am Stern zusammengekommen. Von links: Ulrich Müller (Vorsitzender Pro Brandenburg), Ehrengast Jette Joop, MP Dietmar Woidke, Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert, Christian Schophaus (Vorsitzender DRK Potsdam-Zauch-Belzig).
© Manfred Thomas

Die Designerin, deren Familie aus Potsdam stammt - ihr Vater ist der Potsdamer Designer Wolfgang Joop -  hatte als Kinderbotschaftern des DRK für das Spendenprojekt geworben. „Ich bin überzeugt, die Summe wird heute Abend noch verdoppelt, wenn auch von einem diskreten Spender“, sagte die Unternehmerin. „Es gibt viele Menschen, die ohne viel Aufhebens Gutes tun.“

Hauptsponsor der traditionsreichen Ball-Veranstaltung war die EMB, Energie Mark Brandenburg GmbH. „Heute wird gefeiert, aber vorher muss man natürlich arbeiten“, sagte Gastgeber Ulrich Müller vom Verein Pro Brandenburg, der erstmals als Ausrichter des Balls fungierte. Die Arbeit steckte am Ballabend vor allem noch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in den Knochen. In der Nacht zum Samstag hatte die Kohlekommission getagt. „Morgens halb sechs sind wir auseinandergegangen, ich habe drei Stunden geschlafen“, sagte Woidke, trotz Schlafmangel gut aufgelegt. Er sei über den ausgehandelten Kompromiss zum Kohleausstieg recht zufrieden. „Und meine Frau hat versprochen, sollte ich am Tisch einnicken, dann trägt sie mich nach Hause.“

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) freute sich, dass er tags zuvor seinen ersten Neujahrsempfang als OB glücklich hinter sich gebracht hatte. „Das war für mich dieses Jahr schon etwas Besonderes.“ Er und seine Frau wollten diesen Ball ganz ohne OB-Wahlkampffieber wie im vergangenen Jahr genießen. „Wir werden tanzen.“

Zum Tanzen nach Potsdam

Dass man in Potsdam gut tanzen kann, wissen auch viele Gäste aus Berlin. Schauspieler Dieter Hallervorden und seine Frau Susanne Zander waren zum dritten Mal dabei und konnten es dieses Jahr gar nicht abwarten, dass es losging. Hallervorden murrte ungeduldig: Stehempfang sei immer etwas blöd. „Aber fragen Sie uns noch mal in einer Stunde, dann werden wir Spaß haben.“ Und er sollte Recht behalten.

In Tanzlaune: Dieter Hallervorden mit seiner Frau Christiane Zander beim Brandenburgball.
In Tanzlaune: Dieter Hallervorden mit seiner Frau Christiane Zander beim Brandenburgball.
© Manfred Thomas

Frank Zander: "Es riecht besser bei euch in Potsdam"

Musiker und Entertainer Frank Zander kam bestens gelaunt mit Ehefrau und Sohn. „Ich freue mich, Dietmar Woidke und seine Frau  wieder zu sehen, wir kennen uns von meinem jährlichen Obdachlosenfest.“ Es sei besonders schön, mal nicht Gastgeber sondern entspannt als Gast dabei sein zu können. „Ein kleiner Ball, nicht 3000 Leute wie in Berlin - und es riecht besser bei euch in Potsdam“, konnte sich Zander nicht verkneifen augenzwinkernd anzumerken.

Auf der Gästeliste weiterhin Landtagspräsidentin Britta Stark und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, beide SPD, außerdem viele Unternehmer aus Potsdam und Land Brandenburg.

Aus dem Sport der Potsdamer Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel und Boxerin Ramona Kühne, die später als Glücksfee mit ihrer Weltmeister-Hand die Gewinnerlose zog; bekannte Gesichter auch Schauspieler Hardy Krüger Jun. und Karat-Musiker Claudius Dreilich. Er und seine Frau seien erst vor wenigen Wochen aus Berlin ins ruhige Land gezogen, erzählte der begeisterte Neu-Brandenburger.

Joop: "Ich sehe sofort, dass Herrn Woidkes Schuhe gut geputzt sind"

Jette Joop kam in Begleitung ihres Freundes Alexander Kinzler und gestand: Den Designer-Blick könne sie nie abschalten. „Ich sehe sofort, dass Herrn Woidkes Schuhe sehr gut geputzt sind und die Fliege des Moderators rechts geknickt ist.“

Und noch ein Geständnis, von TV-Moderatorin Anastasia Zampounidis: „Ich komme satt, ich habe schon Abendbrot gegessen“, sagte die 50-Jährige, die sich seit Jahren zuckerfrei ernährt. Die übrigen Gäste ließen es sich am opulenten Buffet schmecken.

Fernsehmoderatorin Anastasia Zampounidis hatte schon gegessen.
Fernsehmoderatorin Anastasia Zampounidis hatte schon gegessen.
© A. Klaer

Optische Highlights waren die Obstpyramide und mitten im Saal eine Eisskulptur, ein meterhoher, glitzernder Schwertfisch. Die Tänzer freuten sich anschließend über Musik von Goldmeister, Misses Melaza und Night Support and Friends. Den Anfang machte das Profi-Tangopaar Laura Fernandez und Daniel Orellana, von Dietmar Woidke mit den vertrauten Worten angekündigt, es möge das andalusische Fieber im Brandenburger Mann wecken.

Die spanischen Tango-Tänzer Laura Fernandez und Daniel Orellana zeigen den Gästen, was auf der Tanzfläche möglich wäre.
Die spanischen Tango-Tänzer Laura Fernandez und Daniel Orellana zeigen den Gästen, was auf der Tanzfläche möglich wäre.
© Andreas Klaer

In der Bar im Souterrain legte bis in den Morgen der Potsdamer DJ Pasi auf. Kleiner Wermutstropfen: Wenig Sitzgelegenheiten im Foyer und viel zu Laufen, das ging bei den Frauen irgendwann auf die Füße. Da hätte man sich zuletzt über ein Taxi für die Heimfahrt gefreut. Aber das Ballevent scheint sich in der Branche noch nicht rumgesprochen zu haben. Es hieß: lange warten.

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