Illegaler Waffenhandel: Razzia bei Reichsbürger
In Berlin und Brandenburg ist die Polizei gegen einen mutmaßlichen Reichsbürger sowie drei weitere Männer wegen illegalen Waffenhandels vorgegangen. Die Beamten durchsuchten am Mittwochmorgen ein Geschäft in Berlin-Schöneberg sowie vier Wohnungen in Berlin und Wandlitz (Barnim), wie die Berliner Polizei am Donnerstag mitteilte.
Berlin - An den Durchsuchungen waren Spezialeinsatzkommandos und der Staatsschutz der Landeskriminalämter Berlin und Brandenburg beteiligt. Es wurden mehrere scharfe Waffen sowie tausende Schuss Munition beschlagnahmt. Insgesamt wurden vier Männer im Alter von 36 bis 73 vorübergehend festgenommen – unter ihnen ein 53-Jähriger, der der sogenannten Reichsbürgerszene zugeordnet wird.
Dekorationswaffen zu Schusswaffen umgebaut
Den Beschuldigten werden Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz vorgeworfen. Sie sollen Dekorationswaffen zu scharfen Schusswaffen umgebaut und damit gehandelt haben, außerdem mit vollautomatischen Maschinenpistolen und Munition. Die Männer wurden vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die in etliche Kleinstgruppen zersplitterten Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik und damit auch staatliche Autoritäten wie die Polizei oder Gerichte nicht an. Sie gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert. Ein Teil der Szene vertritt nach Behördenangaben rechtsextremistische Positionen. Deutschlandweit zählten laut Bundesamt für Verfassungsschutz 2016 etwa zehntausend Menschen zur Szene der sogenannten Reichsbürger und Selbstverwalter. (AFP)
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