Doppelspitze mit Olaf Scholz: Potsdamerin Klara Geywitz bewirbt sich um Bundesvorstand der SPD
Die Potsdamer Landtagsabgeordnetin Klara Geywitz will bei der Wahl zum SPD-Vorstand antreten.
Potsdam - Das neue Spitzenduo der Bundes-SPD könnte komplett aus Potsdam kommen: Der in Potsdam lebende Vizekanzler Olaf Scholz tritt bei der Wahl zum SPD-Parteivorsitz zusammen mit der Potsdamer Landtagsabgeordneten Klara Geywitz an. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag, zuvor hatte "Focus online" berichtet. Die 43 Jahre alte Geywitz tritt bei der Landtagswahl am 1. September als Direktkandidatin in Potsdam an, muss aber fürchten ihr Direktmandat diesmal an die Grünen zu verlieren. Die Politikwissenschaftlerin und Mutter von drei Kindern ist seit 1994 Mitglied der SPD und war zwischenzeitlich unter Matthias Platzeck auch Vize-Parteichefin in Brandenburg. Von November 2013 bis November 2017 war sie Generalsekretärin und trat wegen der Auseinandersetzung um die von SPD-Chef Dietmar Woidke kurzfristig abgesagte Kreisgebietsreform von diesem Amt zurück. Woidkes im Mai verkündeten Plan, das Wissenschaftsministerium aus Strukturgründen nach Cottbus zu verlegen, sah sie skeptisch.
Rückendeckung von Woidke
Woidke erklärte am Dienstag, er habe sich persönlich für das Team Scholz/Geywitz eingesetzt und freue sich, dass die beiden "gemeinsam an den Start gehen wollen". Die Bewerbung des Duos sei exzellent, die ersten Reaktionen würden zeigen, dass die Brandenburger SPD das Team aus Ost und West mit voller Kraft unterstütze. Woidke lobte Geywitz als versierte Sozialdemokratin und hervorragende Diskussionspartnerin, die "mit inhaltlicher Zuspitzung" gepaart mit Herzenswärme und Humor überzeuge. Auch mit Scholz pflege er seit Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, so Woidke. Scholz habe sich im Bundeskabinett auch engagiert für die Strukturentwicklung in der Lausitz eingesetzt.
Vorsitzende des Innenausschusses
In der jetzt auslaufenden Wahlperiode war Geywitz Vorsitzende des wichtigen Landtags-Innenausschusses, in der SPD-Fraktion Sprecherin für Medienpolitik und Religion. Bei ihren Reden im Landtag beweist sie durchaus ironischen Humor: „Es dürfte in Brandenburg ungefähr so viele Burka-Trägerinnen geben wie illegal eingewanderte Elche aus Polen“, sagte sie 2016 in einer Debatte über ein Burka-Verbot.
Geywitz gilt als schonungslos ehrlich, aber auch konfliktfähig. Probleme löst sie eher im Hintergrund. Als „richtig schön“ bezeichnet sie selbst ihre Zeit als Mitarbeiterin von Steffen Reiche, einem der Gründer der SPD in Brandenburg. Der Pastor taufte auch ihre drei Kinder, darunter Zwillinge.
Scholz und Geywitz treten am Mittwoch gemeinsam in Potsdam auf
Olaf Scholz ist mit Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) verheiratet. Das Paar lebt in Potsdam. Am Mittwochabend treten Geywitz und Scholz gemeinsam bei einer schon länger angekündigten Diskussionsrunde in der Landeshauptstadt auf.
Der Wettbewerb um den Parteivorsitz hatte in den vergangenen Tagen deutlich angezogen. Inzwischen bewerben sich sieben Duos und drei einzelne Kandidaten. Einzig Europa-Staatsminister Michael Roth und die ehemalige nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann sowie nach eigenen Angaben auch die Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach und Nina Scheer haben bisher die für eine Kandidatur nötige Unterstützung aus der Partei.
Mehrere Hochkaräter dagegen sagten ab - nach Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und den drei Interims-Parteichefs Thorsten Schäfer-Gümbel, Manuela Schwesig und Malu Dreyer nun auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Generalsekretär Lars Klingbeil. (mit dpa)
Marion Kaufmann, Valerie Barsig
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität