Trockenheit in Brandenburg: Neuer Brand auf Ex-Militärgelände - Löschen nur aus der Luft möglich
Es brennt schon wieder in der weitläufigen Lieberoser Heide. Dieses Mal haben die Feuerwehrleute allerdings noch schwerere Bedingungen. Und eine Evakuierung ist im Gespräch.
Lieberose - Der neue Großbrand auf dem früheren Truppenübungsplatz in der Lieberoser Heide könnte zu einer Räumung eines nahe gelegenen Dorfes führen. Es gibt Überlegungen, bei einer sich zuspitzender Lage Klein Liebitz mit rund 30 Einwohnern zu evakuieren, wie der Direktor des Amts Lieberose/Oberspreewald, Bernd Boschan, am Montagvormittag an einem Feuerwehrsammelpunkt der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Wir wollen hoffen, dass es nicht soweit kommt.“ Die Bürger seien informiert worden, dass es schlimmstenfalls zur Evakuierung kommt, falls sich das Feuer zum Dorf hin ausbreitet. Mit Stand Nachmittag war eine Räumung bislang nicht notwendig, wie es vom Landkreis Dahme-Spreewald hieß.
Nach Angaben des Landrates Stephan Loge erstreckte sich der Brand am Montag auf rund 80 Hektar. Er war am Sonntag ausgebrochen. Wegen vorhergesagten Windes wurde befürchtet, dass das Feuer größer werden könnte. Unklar war wegen des Windes auch, welche Richtung die Flammen einschlagen würden.
Am Vormittag landete ein Polizeihubschrauber in Brandnähe. Er sollte Wasser aufnehmen und aus der Luft löschen. Ein weiterer Hubschrauber der Bundeswehr wurde angefordert. Denn auch bei diesem Feuer ist es so, dass die Feuerwehr nicht zu den Brandflächen vordringen kann, weil noch Munition im Boden vermutet wird. In der vergangenen Woche hatte es bereits auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz auf 400 Hektar gebrannt. Doch jetzt seien die Löscharbeiten noch schwieriger, wie der Landrat ergänzte. Denn auch Wegeabschnitte seien - anders als beim vorigen Brand - nicht auf Munition hin untersucht worden und daher nicht befahrbar. Der Brand kann den Einsatzkräften zufolge nur aus der Luft gelöscht werden.
Es handelt sich jetzt um eine neue Brandfläche etwas weiter östlich verglichen zum vorigen Feuer. Betroffen ist ausschließlich ein Gebiet einer Natur-Stiftung. Der vorige Brand hatte darüber hinaus auch Landeswald erfasst.
Am Sonntag waren bereits rund 180 Feuerwehrleute und etwa 50 Fahrzeuge im Einsatz gewesen, wie es vom Landkreis hieß. In der Nacht zum Montag waren die Löscharbeiten wegen der Dunkelheit zunächst unterbrochen und dann wieder aufgenommen worden. Was genau die Brände auslöste, ist noch nicht geklärt. Die Polizei ermittelt dazu. Zurzeit ist es in Brandenburg sehr trocken und heiß. Die Waldbrandgefahr wird trotz für Dienstag erwarteten Regens als weiterhin hoch eingeschätzt.
Das Gebiet Lieberoser Heide liegt nördlich von Cottbus, der ehemalige Truppenübungsplatz ist rund 25 000 Hektar groß. Zu DDR-Zeiten machte das russische Militär dort Schießübungen. Die Lieberoser Heide besteht heute aus Sandgebieten, Heideflächen und Wäldern.
Auch andernorts wurden am Montag in Brandenburg Brände gemeldet. Laut Waldbrandschutzbeauftragtem Raimund Engel gab es etwa einen Feldbrand im Raum Ihlow im Kreis Märkisch-Oderland.
Am Sonntag hatte es außerdem im Raum Jüterbog (Teltow-Fläming) ein Feuer gegeben. Nach Polizeiangaben sollen in diesem Fall Unbekannte ein vier Hektar großes Waldstück angezündet haben. (dpa)
Anna Ringle
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