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Brandenburgs Schüler müssen im neuen Schuljahr eine Maske tragen.
© dpa

Schulstart in der Corona-Pandemie: Maskenpflicht an Brandenburgs Schulen kommt

In der ersten Woche nach den Ferien soll der Mund-Nasen-Schutz freiwillig getragen werden. Die Linke fordert, das Land solle Masken für Schüler kostenlos bereitstellen.

Brandenburg schwenkt um und führt nun doch eine Maskenpflicht an Schulen ein – allerdings nicht mehr pünktlich zum Schulstart am Montag. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) verständigten sich am Mittwoch darauf, dass in Fluren, Gängen, Treppenhäusern und Aulen sowie beim Anstehen in der Mensa eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Die Maskenpflicht soll nicht im Unterricht und nicht auf dem Schulhof gelten, teilte das Bildungsministerium mit. Für Horte soll es ähnliche Regelungen geben.

Das Kabinett will die Regelung als Teil der neuen Corona-Verordnung aber erst am Dienstag beschließen. Die bisherige Verordnung gilt bis zum 16. August. Das heißt, in der ersten Woche nach den Ferien muss das Land darauf setzen, dass die Masken freiwillig getragen werden. Die Schulen seien per Brief darüber informiert worden, sagte die Sprecherin des Bildungsministeriums, Ulrike Grönefeld, den PNN.

Gefahr der zweiten Welle

Noch vor einer Woche war in Brandenburg gar keine Rede von der Einführung einer Maskenpflicht an Schulen gewesen. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei nicht notwendig, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Weltweit und in allen Bundesländern nehme das Infektionsgeschehen in unterschiedlichem Ausmaß wieder spürbar zu, sagt Gesundheitsministerin Nonnemacher nun: „Zum Ende der Reisezeit besteht auch in Brandenburg die Gefahr, dass das Infektionsgeschehen angefacht wird. Angesichts dieser aktuellen Lage wollen wir den Schulstart im Regelbetrieb mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen flankieren.“

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„Ziel ist es, alles dafür zu tun, dass Unterricht in Brandenburg möglichst im Regelbetrieb stattfinden kann“, erklärte Bildungsministerin Ernst. „Außerdem tragen wir damit den Sorgen und Wünschen der Eltern und Schülerinnen und Schüler Rechnung, die sich in vielen Briefen an uns gewendet haben.“ Am Donnerstag will Ernst öffentlich vorstellen, wie der Unterricht an den Schulen unter Corona-Bedingungen wieder aufgenommen werden kann.

„Uns allen ist die schwierige und herausfordernde Zeit der kompletten Schulschließung noch sehr bewusst“, sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Gordon Hoffmann. „Darum bin ich überzeugt, dass das Tragen von Masken in Schulen die Zustimmung der Brandenburgerinnen und Brandenburger findet, solange ein geregelter Unterricht stattfindet.“

Linke fordert kostenlose Masken

Die oppositionelle Linke fordert, dass Schülern der Mund-Nasen-Schutz kostenlos angeboten wird, in den Schulen müssten ausreichend Masken vorgehalten werden. „Wenn Kinder in die Schule kommen, haben von zehn Kindern vielleicht fünf Mundschutz dabei“, sagte Linke-Fraktionschefin und Bildungsexpertin Kathrin Dannenberg am Mittwoch. Der Mundschutz müsse von den Gesundheitsämtern oder der rot-schwarz-grünen Landesregierung für Schulen und Kitas zur Verfügung gestellt werden.

In Nordrhein-Westfalen sollen Maskenverweigerer im öffentlichen Nahverkehr ab Mitte kommender Woche sofort und ohne vorherige Verwarnung zur Kasse gebeten werden. „Wer ohne Mund-Nasen-Schutz in Bus und Bahn unterwegs ist, muss an der nächsten Haltestelle raus und ein Bußgeld von 150 Euro zahlen“, teilte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf mit. Brandenburg verhängt bislang keine Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht.

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