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Nur wenn es keine Innengastronomie gibt, entfällt die Testpflicht für die Gäste auf der Terrasse.
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Lockerungen in Brandenburg: Gastronomie voller Sorgen - Einzelhandel erwartet Verbesserungen

Einkaufen ohne Terminvereinbarung, mehr Möglichkeiten für Gastronomiebesuche: Mit den neuen Regeln sind allerdings nicht alle glücklich.

Potsdam - Die seit diesem Donnerstag geltenden Corona-Regeln bringen die Brandenburger Gastronomen nach Einschätzung des Branchenverbands Dehoga in eine existenzbedrohende Lage. „Die Gastronomen müssen sich nun entscheiden, ob sie den Betrieb nur draußen auf der Terrasse oder nur in der Gaststätte öffnen“, sagte der Geschäftsführer des Brandenburger Hotel- und Gaststättenverbands, Olaf Lücke, der Deutschen Presse-Agentur. „Weil beim Betrieb und dem Personal aber die vollen Kosten anfallen, kann dies für die Betriebe nicht rentabel sein.“

Nach den neuen Bestimmungen müssen Gäste auch in der Außengastronomie einen negativen Corona-Test vorweisen, wenn auch in den Innenräumen der Gaststätte mit Testpflicht bewirtet wird. Nur wenn es keine Innengastronomie gibt, entfällt die Testpflicht für die Gäste auf der Terrasse. Die Erfahrungen seit Pfingsten hätten gezeigt, dass eine Testpflicht in der Außengastronomie die Gäste abschrecke, meinte Lücke. „Daher geraten die Gastronomen nun in diese Klemme.“

„Wir haben uns sehr über diese unsinnige Regelung geärgert und werden zunächst nur auf der Terrasse öffnen“, sagte Stefanie Zander vom Potsdamer Traditionslokal „Otto Hiemke“ auf Anfrage. Denn die Erfahrung seit Pfingsten habe gezeigt, dass eine Testpflicht die Kunden abschrecke. „Die sagen dann: „Für ein Bier mache ich jetzt keinen Test““, sagte Zander. „Und das kann ich auch verstehen.“ Falls es regnet, dürften sich die Gäste im „Hiemke“ zumindest kurz unterstellen, sagte Zander.

„Nur Brandenburg will wieder einen Sonderweg gehen“

Er verwies darauf, dass nach den neuen Regeln private Feiern mit bis zu 70 Personen im Freien und 30 Gästen in Innenräumen zulässig sind. „Da werden die Geburtstagsfeiern sicher nicht mehr in der Gaststätte, sondern im privaten Bereich laufen“, sagte Lücke. „So treibt man die Gäste aus der Gastronomie.“

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Der Dehoga-Geschäftsführer wies darauf hin, dass bei der Bund-Länder-Konferenz Anfang Mai verabredet worden sei, ab einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 auf Testpflichten zu verzichten. „Die meisten Bundesländer halten sich daran“, sagte Lücke. „Nur Brandenburg will wieder einen Sonderweg gehen.“

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg ist dagegen verhalten optimistisch, was die Aussichten angeht, wenn Einkaufen wieder ohne Terminvereinbarung möglich ist: „Wir erwarten uns schon eine Verbesserung der Lage, aber wir rechnen nicht damit - wovor die Politik immer Angst hatte -, dass jetzt gleich wieder Tausende in die Innenstädte rennen“, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen der Deutschen Presse-Agentur. „Es wird besser, aber es wird maßvoll besser.“

Großer Schritt nach vorn

Das Verbraucherverhalten habe sich während der Pandemie nachhaltig verändert. „Wir sind von Beruf Optimisten, aber wir geben uns nicht der Illusion hin, dass jetzt schlagartig einer den Hebel umlegt“, so der Verbandsgeschäftsführer. „Zur Normalität werden wir erst kommen, wenn wir gut durchgeimpft sind und gelernt haben, mit dem Virus zu leben.“

Die Entscheidung vom Dienstag sei jedenfalls richtig: „Es ist ein großer Schritt nach vorn, den die brandenburgische Landesregierung da mutig gegangen ist“, sagte Busch-Petersen. „Dass die Terminpflicht gestrichen wird, wird von den Kaufleuten sehr positiv bewertet. Mindestens genauso wichtig ist, dass in der nächsten Woche schon die Quadratmeterbeschränkungen wegfallen.“ Das sei gerade für größere Handelsgeschäfte extrem wichtig. (dpa)

Klaus Peters

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