Vorsorge verbessert: Ernsthafte Waldbrand-Lage in Brandenburg
Die Waldbrandgefahr ist auch in diesem Jahr weiterhin hoch. Die Opposition in Brandenburg sieht das Land nicht ausreichend genug auf Waldbrände vorbereitet. Dem widerspricht der Innenminister.
Potsdam - Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hat den Vorwurf der Opposition nach fehlender Vorsorge für Waldbrände zurückgewiesen. "Auch im laufenden Jahr zeichnet sich wieder eine ernsthafte Lage ab", sagte Schröter am Donnerstag im Landtag in Potsdam, betonte aber: "Unsere Feuerwehrfrauen und -männer sind gut vorbereitet, das Land ist gut vorbereitet." Das Land habe auf die über 500 Brände im vergangenen Jahr reagiert. Die Vorsorge sei verbessert worden mit mehr Fördermöglichkeiten etwa für Brunnen, Schneisen und besser befahrbare Waldwege. Es gebe breite Schneisen und mehr Löschbrunnen. Er habe aber auch festgestellt, dass noch Hochleistungspumpen fehlten.
CDU-Fraktionschef Ingo Senftleben hatte der rot-roten Regierung vorgeworfen, nicht genug auf Waldbrände vorbereitet zu sein. Er fordert unter anderem eine bessere Schutzausrüstung der Feuerwehrleute, mehr hauptamtliche Kräfte, die Ansiedlung einer europäischen Flugzeugstaffel in Brandenburg und einen verstärkten Umbau des Waldes mit mehr Laubbäumen.
Schröter warf Senftleben Falschaussagen vor. "Nach dem, was sie heute hier vorgetragen haben, würde ich möglicherweise eine Forderung zum Rücktritt der Opposition aufmachen wollen", sagte der Innenminister. Landtagspräsidentin Britta Stark kritisierte ihn dafür und sagte, dies stehe dem Minister nicht an.
Woidke bittet Bundesregierung um Hilfe
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD)) dringt bei der Bundesregierung auf Unterstützung durch Löschhubschrauber im Kampf gegen Waldbrände. "Ich habe Frau Bundeskanzlerin gebeten, bei der Beschaffung von Hubschraubern auch auf die Katastrophenschutz-Einsatzfähigkeit zu achten", sagte Woidke am Donnerstag im Landtag in Potsdam. In einem Schreiben an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) heißt es, die Bundeswehr sei zum Schutz der zivilen Bevölkerung wichtig. Es sei zur Bekämpfung von Waldbränden nicht sinnvoll, voneinander unabhängige Systeme der Hilfeleistung zu unterhalten. Die "Märkische Allgemeine" berichtete am Donnerstag über den Brief.
Beim größten Waldbrand in Brandenburg in den vergangenen Jahrzehnten standen auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog vor einigen Tagen zeitweise 744 Hektar in Flammen. Das entspricht einer Fläche von mehr als 1000 Fußballfeldern. Die Regierung hatte nach den großen Waldbränden 2018 einen Zehn-Punkte-Plan aufgelegt, nicht alle Punkte sind aber bisher komplett umgesetzt. (dpa)
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