Mutmaßlich rechtsradikale Täter: Ermittler verfolgen nach Explosion in Jüterbog konkrete Spur
Die Detonation der Böller hatte das Jugendzentrum "Turmstube" der St.-Nikolai-Kirche völlig verwüstet. Dort fanden regelmäßig Treffen mit Flüchtlingen statt.
Potsdam - Nach der Explosion in einer evangelischen Jugend- und Flüchtlingsbegegnungsstätte im brandenburgischen Jüterbog (Kreis Teltow-Fläming) verfolgen die Ermittler eine konkrete Spur. Diese habe aber noch nicht zu möglichen Tatverdächtigen geführt, sagte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft am Montag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes. Am Tatort werde weiter gründlich nach Rückständen von Sprengmitteln gesucht, fügte er hinzu.
In dem Jugendzentrum „Turmstube“ der St. Nikolai-Kirche war es am späten Freitagabend zu einer schwere Explosion gekommen. Ersten Ermittlungen zufolge wurde die Detonation durch Böller verursacht. Zu dem Zeitpunkt befanden sich keine Menschen in dem Gebäude. Türen, Fenster und Möbel wurden schwer beschädigt, Teile der Deckenverkleidung stürzten herab. Der Sachschaden liegt bei mehreren Tausend Euro. Die „Turmstube“ bietet wöchentlich Treffen mit Flüchtlingen an und war in der Vergangenheit bereits öfter Ziel von rechten Hassparolen gewesen.
Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte den Tatort am Samstag zusammen mit dem evangelischen Landesbischof Markus Dröge besucht und vom Verdacht eines rechtsgerichteten Motivs gesprochen. Wenige Stunden vor dem Angriff waren unter dem Motto „Nein zum Asylwahn, Ja zu Jüterbog“ rund 200 Anhänger der rechtsextremen NPD durch die Stadt gezogen. (epd)
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