Brandenburger Gedenkstätten: Direktor: Rechtspopulisten wollen Erinnerungskultur verändern
Das Interesse an Brandenburgs Gedenkstätten ist nach wie vor groß. Stiftungsdirektor Axel Drecoll betont, warum das Gedenken und die Erinnerung an die Opfer des NS-Verbrechens heute noch wichtig sind.
Potsdam - Das Erstarken rechtspopulistischer Bewegungen stellt die Brandenburgischen Gedenkstätten vor große Herausforderungen. "Der Versuch, die Erinnerungskultur durch die Verharmlosung der NS-Geschichte fundamental zu verändern, betrifft die Arbeit der Gedenkstätten unmittelbar", sagte Stiftungsdirektor Axel Drecoll am Mittwoch auf der Jahrespressekonferenz in Potsdam.
Daher gelte es, das Gedenken und die Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen und ein kritisches Geschichtsbewusstsein in diesem veränderten politischen Umfeld zu verteidigen und zu stärken.
700.000 besuchten Gedenkstätte Sachsenhausen
Dabei sei das Interesse der Besucher aus aller Welt ungebrochen hoch, berichtete Drecoll. In die größte Gedenkstätte Sachsenhausen kamen im vergangenen Jahr wieder rund 700 000 Besucher, in alle sechs Gedenkstätten in Brandenburg kamen etwa 850 000 Besucher.
Die pädagogische Arbeit mit den Gästen soll zunehmend durch digitale Angebote ergänzt werden. Auch der museale Bestand in den Depots soll digital gesichert werden. (dpa)
Klaus Peters