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Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr in der Lieberoser Heide.
© REUTERS/Axel Schmidt

Waldbrand in Lieberoser Heide: Die Feuerwehrleute sind erschöpft

Seit Tagen brennt es in der Lieberoser Heide - eine Million Quadratmeter sind betroffen. Die Hitze fordert von den Einsatzkräften alles.

Lieberose - Das Feuer in der Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald) brennt weiter auf 100 Hektar Fläche. Bei großer Hitze kämpften die Einsatzkräfte auch am Mittwoch weiter gegen eine Ausdehnung des Waldbrandes. "Man muss das Feuer permanent beobachten, weil es sich dynamisch entwickelt", sagte Wehrführer Michael Mummert von der Feuerwehr in Bagenz (Spree-Neiße). Der 45-Jährige fuhr eines der Tanklöschfahrzeuge. "Den ganzen Tag in der Gluthitze - wir waren alle sehr erschöpft", sagte der Feuerwehrmann nach seinem Einsatz.

In dem Gebiet liegt auch alte Munition

Insgesamt waren etwa 180 Einsatzkräfte mit 45 Fahrzeugen vor Ort. Hilfe kam am Mittwoch von den Feuerwehren aus den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz und Potsdam Mittelmark. Zudem unterstützen das Deutsche Rote Kreuz, der Katastrophenschutz und der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg die schwierigen Löscharbeiten.

Das Gebiet ist teilweise mit Munition belastet. "Angst und Sorge drängt man vor Ort weg", sagte Mummert zu der Gefahr. Er habe schon gesehen, wie Munition gebrannt und auch explodiert sei. Man müsse professionell reagieren und dann sagen: Bis hierhin und nicht weiter.

Wie am Dienstag halfen zwei Löschhubschrauber der Bundespolizei den Feuerwehrleuten am Boden in der Lieberoser Heide. "Die Hubschrauber können in Ecken löschen, wo wir am Boden nicht hinkommen", erklärte Wehrführer Mummert. Allerdings reichten die Wassertanks nicht aus, schätzte er ein. Der Löscherfolg sei insgesamt zu gering. Besser wäre seiner Ansicht nach der Einsatz von Bundeswehrhubschraubern mit Wassertanks von 5000 Litern.

Ein Hubschrauber der Bundespolizei mit einem Transportbehälter voller Löschwasser über dem Wald in der Lieberoser Heide.
Ein Hubschrauber der Bundespolizei mit einem Transportbehälter voller Löschwasser über dem Wald in der Lieberoser Heide.
© Patrick Pleul/dpa

Ein weiterer Erkundungshubschrauber der Polizei sollte mit Wärmebildkameras aus der Luft das Gebiet nach neuen Brandherden absuchen. Aus zwei Seen in der Nähe des Brandgebietes konnte Wasser zum Löschen genutzt werden. Das Technische Hilfswerk hatte ein Rohrsystem installiert. Damit verkürzten sich die Löschwege.

Die Herausforderung des Tages sei die Versorgung der Einsatzkräfte bei der Hitze mit genügend Wasser und Elektrolyten gewesen, damit sie durchhielten, sagte der Sprecher des Landkreises, Bernhard Schulz. Er hatte sich ein Bild vor Ort gemacht. "Es ist wirklich ein hartes Brot für die Einsatzkräfte." Vor allem die Staubbelastung und der Schwelrauch seien extrem, beschrieb Feuerwehrmann Mummert die Belastung. Trotz Atemschutzmasken huste man noch Tage danach und niese den Staub heraus.

Nicht der erste Waldbrand in der Region

Die Einsatzkräfte arbeiten trotz großer Hitze mit kompletter Schutzkleidung. Auch bei solchem Wetter gelten nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes natürlich die Arbeitsschutzvorschriften. Dazu gehörten Stiefel, spezielle Hosen und Jacken. "Bei Waldbränden ist das die elementare Funktionskleidung", erklärte ein Sprecher. Die Kleidung besteht aus Spezialstoffen, die für hohe Temperaturen ausgelegt sind. Diese Stoffe könnten mehrere hundert Grad aushalten.

In der Lieberoser Heide nördlich von Cottbus hatte es bereits im Juli 2018 auf einer Fläche von 400 Hektar gebrannt, Anfang Juni 2019 dann erneut auf 1000 Quadratmetern. (dpa)

Silke Nauschütz

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