Festakt in Schönefeld: Bundespolizisten im BER-Terminal vereidigt
Trubel im BER-Terminal: Am Freitag wurden dort zweihundert Bundespolizistinnen und Bundespolizisten vereidigt.
Schönefeld - Statt eines Bläserquartetts spielt diesmal das Berliner Bundespolizeiorchester, und das gleich in ganz großer Besetzung: Klar, Platz genug ist ja im geplanten BER-Airport in Schönefeld, der nach den Ankündigungen der Verantwortlichen am 31.Oktober 2020 in Betrieb gehen soll.
An diesem Freitag gab es im Hauptterminal, das vierzehn Jahre eine Baustelle war, schon einmal eine vorgezogene Premiere, einen Praxistest der anderen Art: Hier, in der Abfertigungshalle sind rund zweihundert junge Bundespolizistinnen und Bundespolizisten, von denen die meisten am BER ihren Dienst ausüben werden, in einem Festakt auf das Grundgesetz vereidigt worden. „Es ist die erste größere Veranstaltung, die in dieser Halle stattfinden kann“, sagte Ulf Strandt, der Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Berlin, in seiner Rede.
„Ende Oktober wird diese Halle voller Reisenden sein, die zu den Schaltern und Sicherheitskontrollen strömen werden.“ Die Bundespolizei sei dafür gut aufgestellt, im wortwörtlichen Sinne. Und Christian Hentschel, der Bürgermeister vom Schönefeld, machte den jungen Leuten gleich ein Angebot. Viele von Ihnen leben ja schon Schönefeld, sagte Hentschel zu den Polizisten. Sollten künftig Wohnungen benötigt werden, könne man sich gern an ihn wenden. Da neu errichteter Wohnraum sehr teuer sei, „können wir vielleicht eine Unternehmergenossenschaft gründen.“ Polizisten als Nachbarn seien wünschenswert. Und Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup stimmte die jungen Bundespolizisten darauf ein, dass die Vereidigung „eine gewisse Einmaligkeit“ behalten, „einzigartig bleiben“ werde. „Es ist eine Veranstaltung, die so in einem Jahr nicht mehr stattfinden kann“, sagte Lütke Daldrup. Dann werde Hochbetrieb im Terminal herrschen, werde man im März 2021 schon fünf Monate Flugbetrieb hinter sich haben.
Grundsätzlicher fügte Lütke Daldrup hinzu: „Sie, die die Polizistinnen und Polizisten, werden die Freiheit des Reisens schützen, die zu unserer Freiheit gehört.“ Zugleich dankte der Flughafenchef den Mitarbeitern der Flughafengesellschaft, Behörden und Partnern, dass der BER „kurz vor der Eröffnung“ stehe. Und die Mängel an den Sicherheitskabeln, von denen es jüngst im BER-Terminal immer noch rund 7000 gab, der knappe Zeitplan? Das spielte an diesem Tag keine Rolle. Die Mängelbeseitigung, versicherte Lütke Daldrup dazu dieser Zeitung, werde im März weitgehend abgeschlossen sein. Man sehe ja, dass das Gebäude im Grunde fertig sei. Zumindest zeigte die Vereidigung, dass der BER als Location schon mal taugt.
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