Arbeit an Hitler-Film: Brandenburgs AfD-Chef weist Hitler-Verherrlichung zurück
Andreas Kalbitz hat an der Erstellung von Filmen über Hitler und die Wehmracht mitgewirkt. Das bestreitet er auch gar nicht, lässt aber die Vorwürfe von Historikern nicht gelten.
Potsdam - Der Brandenburger AfD-Landesvorsitzende Andreas Kalbitz war an der Entstehung von zwei Filmen über Adolf Hitler und die Wehrmacht beteiligt, hat aber Vorwürfe dazu zurückgewiesen. Die Zeitung "Die Welt" berichtete am Donnerstag, Kalbitz habe mit seinem Schwiegervater Stuart Russell, einem 2006 gestorbenen britischen Soldaten, die Filme "Hitler. The Unknown Soldier. 1914–1918" und "Von Garmisch in den Kaukasus. Die Geschichte der 1. Gebirgsdivision 1941–1942." gedreht. Darin gebe es Tendenzen, Geschichtsbilder zu revidieren.
"Diese beiden Filme habe ich zusammen mit meinem Schwiegervater Stuart Russell erstellt, der sich als Brite mit deutschen Texten schwergetan hat, und ihm gerne dabei geholfen, die Scripts zu überarbeiten", sagte Kalbitz der Zeitung. "Er war mit Sicherheit kein Rechtsradikaler oder gar Extremist." Am Donnerstag äußerte sich der AfD-Landeschef auf Anfrage über die Zeitungszitate hinaus nicht. Kalbitz ist auch Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in Brandenburg am 1. September.
Die "Welt" zitiert den Historiker Thomas Weber von der Universität Aberdeen, der demnach über den ersten Film von 2004 sagte, er mache "den Eindruck einer geschickten Hitler-Verherrlichung". "Für besonders perfide halte ich in dem Film die Darstellung von Hitlers Antisemitismus", sagte Weber der Zeitung. "Dessen Kern-Rechtfertigungen durch Hitler werden in dem Film nicht kritisiert und dadurch letztlich wohlwollend bestätigt."
Bei Betrachtung des zweiten Films entstehe der Eindruck, als habe es sich beim Vorrücken der Gebirgsdivision um eine heldenhafte militärische Leistung gehandelt, schreibt die Zeitung. Im Film werde nicht erwähnt, dass die Truppe ab Frühjahr 1943 vor allem in Griechenland an schweren Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sei.
Kalbitz sagte der "Welt": "Ich habe keine rechtsextreme Biografie. Sie könnten mir unterstellen, dass ich Bezüge habe." Kalbitz nahm 2007 an einem Pfingstcamp der rechtsextremen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) teil. Nach früheren Angaben war ihm damals nicht klar, dass der Verein vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft wurde.
Zudem führte Kalbitz früher den rechtsextremen Verein "Kultur- und Zeitgeschichte, Archiv der Zeit", den der Ex-SS-Hauptsturmführer und NPD-Funktionär Waldemar Schütz in den 1980er Jahren mitbegründet hatte. Nachdem dies 2015 bekannt wurde, legte Kalbitz den Vereinsvorsitz nieder. Mit Blick auf ein Organ des "Witikobunds", der sich als sudetendeutsche Gesinnungsgemeinschaft bezeichnet, sagte er der "Welt": "Dass ich einmal im "Witikobrief" vom "Ethnozid am deutschen Volk" geschrieben habe, war eine eventuell etwas unüberlegte Sprachwahl, die sicher meinem Alter geschuldet war." (dpa)
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