Verschwörungstheorien als Konfliktauslöser: Brandenburger Institut bietet Beratung für Angehörige
Betroffenee sollen mit dem Angebot „Mitmensch“ vor allem im Umgang mit den emotionalen Konflikten, aber auch in juristischen Fragen beraten werden.
Potsdam - Das Brandenburger Demos-Institut für Gemeinwesenberatung will Angehörigen und anderen Betroffenen helfen, wenn deren enge Bezugspersonen von Verschwörungstheorien überzeugt sind. Dies führe häufig zu schweren Konflikten etwa zwischen Ehepartnern, aber auch mit Arbeitskollegen oder Freunden, erläuterte Berater Janek Buchheim am Montag in Potsdam. Die Betroffenen sollen mit dem Angebot „Mitmensch“, das Mitte September gestartet wurde, vor allem im Umgang mit den emotionalen Konflikten, aber auch in juristischen Fragen beraten werden. Eine solche Beratung kann telefonisch oder über die Webseite des Instituts vereinbart werden.
Die Zahl der Anhänger von Verschwörungstheorien habe mit der Corona-Pandemie deutlich zugenommen, sagte Markus Klein, Geschäftsführer des Demos-Instituts. „Verschwörungsgläubige teilen die Welt in Gut und Böse ein und unterstellen den handelnden Politikern einen großen Plan, den nur die Verschwörungstheoretiker erkannt haben.“ Für Angehörige oder Arbeitskollegen könne dies zu sehr belastenden Situationen führen, sagte Klein. Entsprechend habe es zunehmend Anfragen gegeben.
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„Uns ist schon bewusst, dass wir in manchen Fällen nur noch die Trauerarbeit und das Abschiednehmen moderieren können“, sagte Buchheim. Aber in vielen Fällen gehe es eher um einen anderen Umgang miteinander. „Weil eine Ehefrau etwa sich nicht gleich von ihrem Mann trennen will, der plötzlich Verschwörungstheorien anhängt“, erläuterte er. Die Betroffenen könnten dann ermuntert werden, andere Dinge mit ihrem Partner zu unternehmen, als ständig über die Verschwörungstheorien zu diskutieren. (dpa)
Klaus Peters
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