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BASF betreibt bereits eine Fabrik in Schwarzheide.
© Ralf Hirschberger/ dpa

Nächste Millionen-Investition: BASF baut Batterie-Fabrik in Brandenburg

Erst Tesla, dann Microvast, jetzt BASF: Wieder könnte ein Unternehmen Brandenburg als Standort für Millionen-Investition wählen. In der Lausitz könnte BASF Teile für Autobatterien fertigen.

Potsdam/Schwarzheide – Es geht Schlag auf Schlag. Wenige Wochen nach dem Tesla-Coup kann Brandenburg erneut eine Großinvestition an Land ziehen: Der BASF-Konzern will an seinem Standort Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) in der Lausitz für rund eine halbe Milliarde Euro eine Fabrik errichten und Kathoden bauen, die für Autobatterien verwendet werden.

Nachdem die EU-Kommission in Brüssel jetzt beihilferechtlich ein 3,2-Milliarden-Paket für den Aufbau einer europäischen Batteriezellenproduktion genehmigt hat, ist für die Ansiedlung in der Lausitz eine entscheidende Hürde genommen. Die „Bild-Zeitung“, die zuerst darüber berichtet hat, zitiert Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) so: „Das ist ein großer Durchbruch.“ Und: „Wir werden in wenigen Jahren die erste industrielle Fertigung von Batteriezellen mit mehreren tausend Arbeitsplätzen erleben. BASF hat eine enorme Kompetenz im Bereich von Kathoden-Materialien.“ Das sind spezielle Metalle, etwa Nickel, Cobalt und Mangan, die Eigenschaft haben, die zur Stromspeicherung nötig sind. Das Bundeswirtschaftsministerium ist für solche Notifizierungen zuständig.

Hunderte Arbeitsplätze möglich

Nach PNN-Informationen will BASF 400 Millionen Euro in das geplante Lausitzer Batteriewerkwerk investieren, in dem Kathoden für 300.000 Elektroautobatterien hergestellt werden sollen. In Schwarzheide hat BASF bereits 3000 Jobs. Wieviel jetzt hinzukommen, ist bisher nicht bekannt. Die Größenordnung dürfte zwischen 500 und 1000 liegen. Eine offizielle Bestätigung des BASF-Konzerns für den Standort der geplanten Kathoden-Fabrik in Deutschland gibt es zwar noch nicht. Die hängt von Fördermitteln ab. Doch hatten Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und sein Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (beide SPD) im Sommer in der Konzernzentrale in Ludwigshafen eine entsprechende Absichtserklärung zu dem Vorhaben unterzeichnet. Und Woidke hatte in den letzten Wochen mehrfach öffentlich angedeutet, dass noch vor Weihnachten ein Ansiedlungserfolg für Schwarzheide in der Lausitz verkündet werden kann. Dass es um eine neue Batteriefabrik in Schwarzheide geht, ist längst ein offenes Geheimnis in Potsdam. So wertete Brandenburgs Vize-Ministerpräsident Michael Stübgen (CDU) die Nachricht umgehend als „Signal für die Lausitz“, das Bund und Land ihre Zusagen zum Strukturwandel einhalten würden.

Überhaupt häufen sich in Brandenburg gute Wirtschaftsnachrichten, die mit Elektromobilität zu tun haben: Wie berichtet will der Tesla-Konzern eine Gigafactory für Elektrofahrzeuge am Standort Grünheide südöstlich von Berlin errichten, bis 2021, eine Vier-Milliarden-Investition, bei der am Ende rund 8000 Jobs entstehen sollen. Brandenburg hatte sich gegen Konkurrenten aus ganz Europa und innerhalb Deutschlands durchgesetzt. Kurz darauf hatte der US-Batteriehersteller Microvast verkündet, dass er in Ludwigsfelde südlich von Berlin eine Fabrik errichten will, um dort Batteriesysteme für Transporter, LKW, Sport- und Geländewagen. Außerdem verlagert Microvast seine Europa-Zentrale von Frankfurt am Main nach Ludwigsfelde. Das Unternehmen will in der ersten Ausbaustufe 41 Millionen Euro investieren, spricht aber auch von einem dreistelligen Millionenbetrag. Und nun legt die BASF in Schwarzheide, schon jetzt ein industrieller Leuchtturm-Standort in Brandenburg, noch kräftig nach.

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