Krankenstand bei der Polizei Brandenburg: 820 Beamte fehlen jeden Tag
Die Polizei Brandenburg hat mit einem hohen Krankenstand zu kämpfen. Jeder zehnte Polizist fällt aus. Wegen des Personalmangels soll die Polizeireform nun überarbeitet werden.
Potsdam - Der ohnehin hohe Krankenstand bei der Polizei in Brandenburg ist im vergangenen Jahr noch einmal deutlich gestiegen. Im Schnitt kamen 2014 auf einen Beamten 35,7 Krankentage, teilte das Innenministerium auf PNN-Anfrage mit. Das sind 1,5 Tage mehr als noch im Jahr 2013. Jeden Tag hätten demnach im vergangenen Jahr landesweit rund 820 Einsatzkräfte der insgesamt 8200 Polizisten gefehlt – das entspricht rund 10 Prozent des Personals. Knapp die Hälfte der täglichen wegen Krankheit fehlenden Beamten gelten als dauerkrank und sind als nicht arbeitsfähig eingestuft. In Potsdam hingegen sank der Krankenstand.
Mit dem erneut gestiegenen Zahlen lande die brandenburgische Polizei im bundesweiten Vergleich im vorderen Drittel, sagte der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Schuster, den PNN. Eine Ursache sei die Überlastung vieler Beamten: Die Polizisten müssten bei sinkendem Personalbestand zusätzlich neue Aufgaben wie die Bekämpfung der Grenzkriminalität schultern. Schuster nannte den erneuten Anstieg des Krankenstands beängstigend.
Polizeireform wird reformiert
Als Konsequenz aus den hohen Fehlzeiten wegen Krankheit hatte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) bereits im Januar angekündigt, den bei der Polizei geplanten Personalmangel faktisch zu stoppen. Statt der im rot-roten Koalitionsvertrag genannten mindestens 7800 Stellen bei der Polizei bis zum Jahr 2020 sollen es 8100 sein. Zum Start der Polizeireform war ursprünglich ein Abbau auf 7000 Stellen bis zum Ende des Jahrzehnts vorgesehen. Der hohe Krankenstand solle künftig bei der Stellenplanung berücksichtigt und kompensiert werden, sagte Schröter. Dies sei zugleich ein Ergebnis der seit Jahresbeginn laufenden Evaluation der Polizeireform, die in diesem Monat abgeschlossen werden soll. Ursprünglich wollte das Innenministerium die Reform selbst evaluieren.
Nun prüft die Polizei sich, die eigenen Strukturen und die Reformergebnisse selbst. Nach PNN-Recherche sind zahlreiche Beamte aus verschiedenen Bereichen abgezogen worden, um Daten zu erheben und auszuwerten. Intern erhoffen sich zahlreiche Beamte, dass damit die Belastung der Polizei realistisch erfasst und auf politischer Ebene registriert wird.
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