Die Corona-Lage in Brandenburg am Dienstag: 7-Tage-Inzidenz im Land weiter über 100
Das Gesundheitsministerium meldete Dienstag 243 Neuinfektionen. Potsdam-Mittelmark verzeichnete einen Todesfall. Debatte über Höchstgrenze für Demos.
Potsdam - In Brandenburg ist die Zahl gemeldeter neuer Corona- Infektionen wieder leicht gestiegen. Das Gesundheitsministerium meldete am Dienstag 243 neue Ansteckungen innerhalb eines Tages. Von Sonntag auf Montag waren es 218 neue Fälle. Der bisherige Höchstwert wurde am vergangenen Freitag mit 525 neuen Fällen erreicht.
Die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern hat im Vergleich zum Vortag leicht zugenommen. Derzeit werden dort 327 Menschen behandelt, nach 324 am Montag. 73 Covid- 19-Patienten liegen auf Intensivstationen, 52 von ihnen werden beatmet.
Die Zahl der aktuell Erkrankten liegt bei 4483. Damit haben sich seit März insgesamt 11.678 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert. 6962 gelten als genesen – 313 mehr als einen Tag zuvor. Den höchsten Wert neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen weist die Stadt Cottbus mit 199,6 auf, während es im Landkreis Uckermark nur rund 47 sind. Landesweit liegt dieser Wert bei 101,1. Bislang starben in Brandenburg 233 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Corona-Todesfall in der Mittelmark
Im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist eine weitere Person im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Das geht aus dem täglichen Lagebericht des Gesundheitsamtes am Dienstag hervor. Demnach lebte die verstorbene Person in Teltow. Die Zahl der Todesfälle in Potsdam-Mittelmark liegt damit jetzt bei 46.
Seit Montag wurden außerdem 44 bestätigte Neuinfektionen verzeichnet. Vier weitere Neuinfektionen konnten bisher vom Gesundheitsamt noch nicht abschließend zugeordnet werden. So schwankt auch die aktuelle Zahl der akut Erkrankten im Landkreis zwischen 258 bis 262. Seit Montag sind außerdem die Quarantänefälle um 100 weitere Personen auf 505 angestiegen.
Derweil unterstützen nach Auskunft der Bundeswehr mittlerweile 250 Soldaten die Brandenburger Gesundheitsbehörden bei der Durchführung von Corona-Maßnahmen. Schwerpunkt sei die Entlastung der Gesundheitsämter, wie das Landeskommando Brandenburg mitteilte. Die Soldaten würden bei der Kontaktverfolgung eingesetzt.
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Kliniken klagen über Personalausfälle
Die Brandenburger Kliniken leiden nach Angaben der Landeskrankenhausgesellschaft in der Coronakrise unter Personalausfällen. „Anders als bei der ersten Welle haben wir eine ganze Menge Kontaktpersonen, die in Quarantäne geschickt werden müssen“, sagte der Vorsitzende Detlef Troppens der Deutschen Presse-Agentur. Die im November üblichen grippalen Infekte kämen obendrauf.
Der Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken in Oranienburg betonte: „Ich kenne kein Brandenburger Haus, was im Moment in einer Notsituation ist, aber es deutet sich an durch die Personalknappheit, dass wir Ressourcen nicht nutzen können.“ Die Krankenhäuser würden möglicherweise auch ab 1. Januar noch mit Covid-19 zu tun haben. Troppens forderte vom Bund mehr Unterstützung
Debatte über Höchstgrenze für Demos
Nach der Demonstration von mindestens 20 000 Gegnern der Corona-Beschränkungen in Leipzig wollen SPD und CDU im Brandenburger Landtag ein schärferes Versammlungsrecht prüfen. „Wir haben bei der letzten Verordnung auch in Diskussion miteinander darauf verzichtet und haben keine Höchstzahl an Versammlungsteilnehmern mit reingenommen“, sagte SPD-Fraktionschef Erik Stohn am Dienstag in Potsdam. Und mit Blick auf die Leipziger Demo: „Angesichts solcher wirklich provozierender Massenaufläufe (...) muss man das wirklich nochmal überdenken.“ Jede zuständige Behörde könne aber Versammlungen auch mit Auflagen versehen.
Derzeit ist in der Brandenburger Corona-Verordnung keine Obergrenze festgeschrieben. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann verwies auf eine Höchstgrenze bei Versammlungen in Bayern: „Ich empfehle uns in Brandenburg, sich diese Regelung nochmal genauer anzugucken.“ Nach der Verordnung in Bayern soll eine Versammlung in der Regel nicht mehr als 200 Teilnehmer haben; darüber hinaus muss normalerweise eine Maskenpflicht angeordnet werden. „In jedem Fall sollte es unser Bestreben sein, solche Ereignisse, wie sie in Leipzig stattfinden, auf Brandenburger Boden nicht zuzulassen“, betonte Redmann. (mit dpa)
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