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Update

Waldbrand: 100 Hektar brennen auf früherem Truppenübungsplatz bei Jüterbog

Wieder brennt es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog. Der Waldbrand erinnert an den Großeinsatz im Juni. Und die Feuer breiten sich erneut schnell aus.

Potsdam - Bei sommerlicher Trockenheit und starkem Wind hat sich der Waldbrand bei Jüterbog (Teltow-Fläming) am Freitag erneut ausgeweitet. Am Nachmittag standen rund 100 Hektar Wald in Flammen, berichtete der stellvertretende Bürgermeister von Jüterbog, Joachim Wasmansdorff. Morgens waren es noch 50 Hektar gewesen. Der Brand könne wegen der Munitionsbelastung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz weiter nur mit zwei Hubschraubern aus der Luft bekämpft werden. Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mit rund 100 Kräften im Einsatz, um Wege und Randstreifen wässern - so soll ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindert werden.

"Der Wind ist leider derzeit sehr stark, was die Brände immer wieder anfacht", berichtete Wasmansdorff. Wenn dies anhalte, könne es noch mehrere Tage brennen. "Was wir brauchen sind Gewitter mit möglichst viel Regen", ergänzte der Vize-Bürgermeister. Niederschläge seien aber frühestens am Sonntag zu erwarten. "Bei Trockenheit und Wind bekommen wir das Feuer nicht unter Kontrolle", warnte Wasmansdorff. "Da ist die Natur einfach stärker."

Für die Hubschrauber wurden zwei große Wassertanks aufgebaut, aus denen die Hubschrauber bei jedem Anflug rund 2500 Liter Wasser tanken können, erläuterte Wasmansdorff. Die Tanks würden aus Löschbrunnen in dem Gebiet fortlaufend gefüllt. "Das ist sehr effektiv." Zum Teil seien Flächen betroffen, die bereits im Juni gebrannt hatten. Zehn Tanklöschfahrzeuge und fünf Löschfahrzeuge waren am Donnerstag vor Ort, wie ein Sprecher vom Ordnungsamt sagte. Etwa 50 Feuerwehrleute bekämpften das Feuer. Eine Verbesserung der Lage wurde in der Nacht durch höhere Luftfeuchtigkeit erwartet. Der Wind sei jedoch wechselhaft gewesen. Wie es genau vor Ort aussehe, konnte eine Sprecherin aus der Regionalleitstelle zunächst nicht sagen.

Löschhubschrauber im Einsatz

Für die Löscharbeiten aus der Luft sei bereits am Vortag ein flexibler Tank mit rund 25.000 Liter Wasser aufgebaut worden.

Der Brand im Juni war nach einer Woche unter Kontrolle gebracht worden. Tagelang mussten noch Glutnester bekämpft werden. Zeitweise brannten 744 Hektar - eine Fläche größer als 1000 Fußballfelder. Es war bislang der größte Waldbrand in Brandenburg.

Der ehemalige Truppenübungsplatz wurde bis 1992 militärisch genutzt. Alte Kampfmittel verrotten dort seit Jahrzehnten im Boden mit einer unberechenbaren Wirkung.

Gudrun Janicke dpa

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