Kommentar über die Bürgerbefragung zur Biosphäre: Biosphäre-Befragung: Nicht konsistent
Die Potsdamer sollen jetzt zu Biosphäre-Experten werden. Allerdings birgt die Befragung ein großes finanzielles Risiko für die Stadt, meint PNN-Autor Henri Kramer in seinem Kommentar.
Die Potsdamer müssen nun Biosphäre-Experten werden. Denn die Rathausspitze will jetzt repräsentativ die Potsdamer Bürger entscheiden lassen, wozu die Stadtverordneten seit Jahren nicht in der Lage waren: Soll die hoch defizitäre Tropenhalle nun abgerissen, umgebaut oder einfach weiter wie bisher genutzt werden? Das ist tatsächlich auch für Städtebau-Experten eine schwierige Frage, wie die jahrelange Debatte zeigt. Und nachdem sich die Politik in Zeiten anderer konfliktträchtiger Abrisse in der Stadtmitte eben nicht traute, einen weiteren und gerade mit Blick auf den städtischen Haushalt durchaus vernünftigen Rückbau zu beschließen, wird die Verantwortung für die Entscheidung nun auf die Potsdamer abgeschoben.
Man muss kein Hellseher sein: Der Bürger entscheidet sich meist für die Variante, die für die öffentliche Hand am teuersten und für ihn am besten oder billigsten ist. Das war bei der Umfrage zum Standort für den Schwimmbadneubau so, der daher nun in der Stadtmitte steht, aber auch bei jener zum Parkeintritt für Sanssouci.
Meistens entscheiden sich Bürger für eine teuere Variante
Bei der Biosphäre könnte es also, wenn man den Bürger fragt, auf eine einige Millionen Euro teure Sanierung, einen teilweise Umbau für mehr soziale Infrastruktur und einen Weiterbetrieb als Tropenhalle hinauslaufen. Allen Kosten zum Trotz. Eine konsistente Beteiligungspolitik stellt diese Befragung aber auch aus einem anderen Grund nicht dar: Denn warum werden die Potsdamer zur Zukunft der Biosphäre befragt, nicht aber zum deutlich umstritteneren Stadtumbau in der Potsdamer Mitte?
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Bericht: Zukunft der Biosphäre in Potsdam: Wer die Wahl hat...
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