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Hilfreich für die Entwicklung. Wiebke Silge (r.) freut sich auf die Duelle mit den deutschen Top-Teams. Trifft man auf sie, bringe einen das immer voran, sagt die Potsdamer Mittelblockerin.
©  Gerhard Pohl

SC Potsdam: Binnen vier Tagen gegen die Besten

Die Volleyballerinnen des SC Potsdam stehen vor zwei enorm großen Heimspielherausforderungen. In der Liga gegen Stuttgart, im Pokal gegen Schwerin. Der Außenseiter aus der brandenburgischen Landeshauptstadt kann dabei nur gewinnen.

Definitiv als Gewinner werden die Volleyballerinnen des SC Potsdam aus ihren beiden nächsten Heimpartien hervorgehen. So zumindest kann die Betrachtungsweise von Wiebke Silge verstanden werden, die sie am Mittwochvormittag im Foyer der MBS-Arena darlegte, nachdem dort die Kooperationsvereinbarung zwischen dem SCP und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse offiziell um ein Jahr verlängert worden war. „Spiele gegen Top-Teams bringen einen immer voran. Durch sie kann man sich besser weiterentwickeln als bei Duellen mit Mannschaften, die eher schwächer einzuschätzen sind als man selbst, weil man sich da teilweise einlullen lässt“, erläuterte die 20 Jahre alte Mittelblockerin.

Von daher bietet sich nun binnen vier Tagen die Chance, die Entwicklung maximal zu forcieren. Schließlich treten die Potsdamerinnen am Sonntag zunächst zum Bundesligamatch gegen den Allianz MTV Stuttgart an (Beginn: 16.30 Uhr) und am Mittwoch dann ebenfalls in der Halle am Luftschiffhafen zum Pokal-Halbfinale gegen den Schweriner SC (19 Uhr). „Das sind die derzeit besten deutschen Mannschaften. Sie haben das höchste Niveau und sind die größten Favoriten auf Titel“, meinte Silge.

"Wir wollen in jedem Spiel gewinnen. Egal, wer der Gegner ist"

Nicht anders sieht es Toni Rieger. Allerdings heißt das für den SCP-Sportdirektor noch lange nicht, dass das Team aus der märkischen Landeshauptstadt gegen die beiden einzigen Vereine, die in der aktuellen Bundesligasaison bislang immer siegreich waren (vier Spiele, vier Erfolge), chancenlos am Netz sein wird und allenfalls wertvolle Erfahrungen sammeln kann. „Wir wissen, dass wir Qualität haben. Und daher ist unsere Einstellung, in jedem Spiel gewinnen zu wollen. Egal, wer der Gegner ist“, sagte Rieger.

Innerhalb der Mannschaft werde genauso gedacht, bestätigte Wiebke Silge, die als eine der wenigen Damen im rundum erneuerten Kader bereits vergangene Saison das rote Dress des SCP trug. Inzwischen habe sich die Truppe „ganz ordentlich eingespielt“, urteilte die Nationalauswahlakteurin. Neben den beiden Siegen im deutschen Pokal, die zum erstmaligen Einzug des Brandenburger Clubs in das Cup-Semifinale führten, stehen je zwei Erfolge und Niederlagen in der Bundesliga zu Buche. Silge: „Wir haben jetzt ein gutes Gefühl zusammen. Aber natürlich streuen sich hin und wieder noch Abstimmungsprobleme ein. Mit der Zeit wird das sicherlich weniger.“

Heimspiel-Doppelpack sorgt für Prickeln im Potsdamer Lager

Davon ist Davide Carli ebenfalls überzeugt, kann er doch erkennen, dass die Fortschritte bisher sukzessive erreicht worden sind. „In jedem Spiel machen wir etwas besser. Wenn alle weiter fokussiert arbeiten, sollte sich das prinzipiell fortsetzen. Allerdings muss man bedenken, dass wir eine junge Mannschaft haben – da muss man auch mal Fehler akzeptieren“, erklärte der seit dieser Saison im Amt waltende neue Potsdamer Cheftrainer.

Seine Squadra bekommt es übermorgen also mit Stuttgart zu tun – dem Finalisten der deutschen Meisterschaft und des deutschen Pokals 2015/16, der beide Male gegen Dresden verlor, aber zum Beginn der aktuellen Spielzeit im neu eingeführten Supercup über den wohl nicht mehr ganz so stark wie vorher besetzten sächsischen Kontrahenten triumphierte. Und dann folgt für den SCP der Pokalkracher gegen den seit 2013 nach einem nationalen Titelgewinn lechzenden und personell enorm aufgerüsteten deutschen Rekordmeister aus Schwerin. Dieser Heimspiel-Doppelpack sorgt für Prickeln im Potsdamer Lager. Denn wie sagt auch Coach Davide Carli: „Gegen die Besten zu spielen, ist das Beste.“ 

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