Serien: Berlins Polizei im Studio Babelsberg
Die Netflix-Serie „Dogs of Berlin“ drehte in Potsdam. Die neue Staffel von „Babylon Berlin“ des X-Filme-Chefs Stefan Arndt erhält Förderung für eine dritte Staffel.
Potsdam - Die Babelsberger Studios und Berlins Polizei in früheren und aktuellen Zeiten – das scheint derzeit ein Lieblingsthema für Serienproduzenten zu sein. Die opulente Thriller-Serie „Babylon Berlin“ über Ermittlungen eines Polizeikommissar im Berlin der 1920er-Jahre sorgt derzeit für Furore: der Pay-TV-Sender Sky feiert hierzulande Zuschauerrekorde , das Werk des Babelsberger X-Filme-Produzenten Stefan Arndt wurde in über 60 Länder verkauft. Jüngst sicherte sich Netflix für Nordamerika die Ausstrahlungsrechte der in großen Teilen in Babelsberg gedrehten Serie.
Und der „Babylon Berlin“-Erfolg soll weitergehen. Am gestrigen Donnerstag kündigte die Filmfördereinrichtung Medienboard Berlin-Brandenburg an, die Drehbuchentwicklung für die dritte Staffel mit 120.000 Euro zu unterstützen. Filmförderchefin Kirsten Niehuus erklärte, das Geld sei auch als Bestätigung für den „famosen Erfolg einer deutschsprachigen Berlin-Serie“ zu verstehen.
"Die Sucht nach Babylon"
„Damit die Sucht nach mehr Babylon nicht ungestillt bleibt, unterstützen wir gern die Fortsetzung dieser außergewöhnlichen Serie nach den Romanen von Volker Kutscher“, so Niehuus weiter. Zuvor hatte bereits mit Tom Tykwer einer der Serienregisseure bestätigt, dass die Arbeit an einer weiteren Staffel „Babylon Berlin“ begonnen habe, kurz darauf sicherte auch die ARD-eigene Produktionsfirma Degeto, Partner des millionenteuren Serienprojekts, die Zusammenarbeit an acht weiteren Folgen zu.
Zwar steht noch kein Drehplan fest, naheliegend ist es, dass die Produktion für die dritte Staffel auch wieder zu großen Teilen in den Außenkulissen des Studio Babelsberg stattfindet. 2016 wurde für insgesamt 16 Millionen Euro die Großkulisse „Neue Berliner Straße“ gebaut – erster Nutzer war die Produktion von „Babylon Berlin“, die dort über 20 Drehtage arbeiteten.
Und auch eine zweite hochklassige Serie, die sich um Berliner Polizisten und die Unterwelt der deutschen Hauptstadt dreht, nutzte in dieser Woche die Qualitäten des Babelsberger Filmateliers. „Dogs of Berlin“, unter der Regie von Christian Alvart, schildert in zunächst zehn Folgen die Erlebnisse eines Polizisten-Duos im heutigen Berlin. Die Serie, die vom Streamingportal Netflix in Auftrag gegeben wurde und von der Berliner Syrreal Entertainment produziert wird, ist hochkarätig besetzt.
Anna Maria Mühe, Katrin Sass, Hannah Herzsprung
Fahri Yardim („Almanya – Willkommen in Deutschland“) gibt den deutsch-türkischen Polizisten Erol Birkan, Felix Kramer („Zwischen Welten“) seinen Kollegen Kurt Grimmer aus dem Osten Berlins. Weitere Rollen werden von bekannten Gesichtern wie Katharina Schüttler, Anna Maria Mühe, Katrin Sass, Hannah Herzsprung und Miel Maticevic übernommen. Netflix will die Serie im kommenden Jahr ausstrahlen. Regisseur Alvart, der für einen kurzen Dreh die Potsdamer Filmstudios nutzte, kam zum wiederholten Mal nach Babelsberg. Bereits 2008 drehte der Filmemacher seinen Thriller „Pandorum“ in Potsdam.
Neben den hochklassigen Serienproduktionen gibt es Verhandlungen für Dreharbeiten einer internationalen Koproduktion in Babelsberg. Studio-Sprecherin Bianca Makarewicz bestätigte, dass die Macher des Filmprojekts „Resistance“ über den französischen Pantomimen Marcel Marceau in Verhandlungen mit Babelsberg seien. Vor der Kamera sollen neben Jesse Eisenberg („The Social Network“) und Lily Collins („Chroniken der Unterwelt“) auch der deutsche Schauspieler Matthias Schweighöfer stehen.
Ebenfalls vor die Kamera hat es das Potsdamer Topmodel Franziska Knuppe gezogen. Für den internationalen Episodenfilm „Berlin, I love you“ spielte Knuppe sich dabei fast selbst, ihre Rolle war die eines Models. Einen Starttermin für den Kinofilm, in dem auch Micky Rourke und Helen Mirren mitwirken, gibt es bislang allerdings nicht.
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