Beschluss ohne Folgen: Bäume in der Heinrich-Mann-Allee weiter in Gefahr
Angesichts des geplanten Umbaus der wichtigen Verbindungsstraße fürchten viele um die Bäume. Ein entsprechender Beschluss des Stadtparlaments blieb bislang ohne Folgen.
Potsdam - Eigentlich ist der von den Stadtverordneten beschlossene Appell an das Rathaus klar formuliert: „Beim Ausbau der Heinrich-Mann-Allee zwischen Friedhofsgasse und Leipziger Dreieck ist der bestehenden Baumallee höchste Priorität einzuräumen.“ Doch die Potsdamer Bauverwaltung und ihr Verkehrsflächenamt sieht sich zur Zeit nicht in der Lage, diesen Beschluss umzusetzen. Das sorgt für Kritik von den Grünen.
Anlass ist eine neue Mitteilung der Verwaltung zu dem eingangs erwähnten Beschluss aus dem Mai. Darin heißt es, die bis diesen September geforderte vollständige Überarbeitung der Planung zugunsten der Bäume sei „nicht realisierbar“. Ferner sei man auch beauftragt, eine Einwohnerversammlung zum geplanten Ausbau der Heinrich- Mann-Allee durchzuführen. „Diese sollte abgewartet werden, bevor die Planung umfangreich überabeitet wird“, teilte das Verkehrsflächenamt mit. So könnten auch die Ergebnisse der Versammlung in die Planungen einbezogen werden. Die Umplanung benötige auch deswegen Zeit, um die Auswirkungen eines kompletten Baumerhalts auf die Belange des öffentlichen Nah-, des Auto- und des Radverkehrs erneut gegeneinander abzuwägen. Wie berichtete hatten die städtischen Planer bereits mehrere Bauvarianten untersucht.
Kritik an Fällungen und wegfallenden Parkplätzen
Doch die gefundene Lösung stieß auf wenig Gegenliebe: Wie berichtet hatten sich Anwohner besorgt gezeigt, dass bei den Umbauten, die in einigen Jahren anstehen, zu viele Bäume gefällt werden und damit der Alleecharakter vor Ort verloren geht. Kritik gab es auch daran, dass dutzende Parkplätze wegfallen sollen. Ferner fürchten Anwohner Stau, weil die Heinrich-Mann-Allee stadtauswärts auf noch eine Fahrspur verengt wird. Dabei will die Stadt mit dem Vorhaben eine sinnvollere Gleisführung erreichen, speziell vor der Staatskanzlei, wo die Bahn eine eigene Trasse jenseits der Autofahrbahn erhalten soll. Doch das benötigt Platz: Wie berichtet sollten links und rechts der Straße eben viele Bäume gefällt werden.
Daher hatten vor allem die Grünen im Mai einen Beschluss im Stadtparlament initiiert, vor einem Planfeststellungsverfahren für die Strecke müsse neu geplant werden – es gehe schließlich um die Aufenthaltsqualität vor Ort. Dagegen heißt es vom Verkehrsflächenamt, dass man die favorisierte Variante schon im März bei der Planfeststellungsbehörde eingereicht habe. Insofern zeigte sich Grünen-Fraktionschef Gert Zöller am Montag gegenüber den PNN auch enttäuscht: „Offenbar soll unser Beschluss nicht umgesetzt werden.“ Stattdessen werde die ursprüngliche Variante weiterverfolgt. „So kann mit Beschlüssen nicht umgegangen werden“, kritisierte Zöller. Das Thema steht auch am Mittwoch auf der Tagesordnung der Stadtverordneten.
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