Turbine Potsdam gegen FC Bayern München: Auf der Suche nach dem eigenen Spiel
Zwei unbefriedigende Spiele liegen hinter dem Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam. Innenverteidigerin Johanna Elsig fordert nun eine klare Steigerung im Duell mit Bayern München - einem Gegner, der diese Saison schon gedemütigt wurde.
Die Frauen des FC Bayern München hatten am Mittwochabend mal wieder das Vergnügen. Champions League. Im Achtelfinalhinspiel gewannen die Münchnerinnen auswärts gegen den Schweizer Meister FC Zürich mit 2:0. Beim nächsten Bundesligakontrahenten des FCB – Turbine Potsdam – träumen sie davon, auch solche Königsklassenerfahrungen machen zu dürfen. Die letzten liegen bereits vier Jahre zurück. „Sicherlich wäre Champions League toll. Aber das ist bei uns aktuell kein Thema“, sagt Turbine-Innenverteidigerin Johanna Elsig. „Wir müssen zunächst unser wahres Leistungsvermögen abliefern. Nur das ist im Fokus.“
Punktausbeute nach vier Spieltagen erst zweimal schlechter
Für die Heimpartie am Sonntag im Karl-Liebknecht-Stadion gegen Bayern (Beginn: 15 Uhr/TV-Liveübertragung Sport1) fordert sie eine klare Steigerung im Vergleich zu dem 2:3 gegen Essen in der Vorwoche und das eher schmeichelhafte 3:1 gegen Frankfurt. „Da haben wir überhaupt nicht das gezeigt, was wir können und uns selbst als Anspruch stellen“, meint Elsig, deren Team bei den ersten vier Saisonspielen je zweimal siegte und verlor. In nunmehr 22 Jahren eingleisiger Frauen-Bundesliga war Turbines Punktausbeute zu diesem Zeitpunkt erst zweimal schlechter (2015/16 mit drei Zählern und 1998/99 mit vier). „Die Abstimmung zwischen unseren Mannschaftsteilen hat bisher noch nicht gut gepasst“, analysiert die Abwehrspezialistin. „Und wir müssen einfach noch mehr investieren.“
Auf Platz fünf liegt Potsdam aktuell und steht am Sonntag durchaus unter Zugzwang. Im Falle einer Niederlage würde der Rückstand zu den zweitplatzierten FCB-Damen bereits auf sechs Punkte anwachsen – die absoluten Spitzenränge, die am Ende das Tor in den Europapokal darstellen, wären für den Moment unbefriedigend entrückt. „Druck ist doch vor jedem Spiel da“, sagt Johanna Elsig. Sie möchte die Bedeutung der bevorstehenden Partie nicht als zu groß bewerten: „Wenn wir uns noch mehr Druck auferlegen, ist das gefährlich. Dann sind wir vielleicht noch gehemmter und finden wieder nicht zu unserem Spiel.“ Schafft es ihre Mannschaft aber, das Potenzial abzurufen, dann ist ein Sieg allemal machbar, glaubt Elsig. Ein Team hat München diese Saison schon bezwungen. Beziehungsweise gedemütigt. 0:6 ging der FC Bayern beim Deutschen Meister VfL Wolfsburg unter.