Museum Barberini in Potsdam: Alle Erwartungen übertroffen
Mehr als 320.000 Besucher haben die Eröffnungsschau des Potsdamer Museum Barberini gesehen. Am Sonntag endete die Schau. Wie es danach weitergeht.
Potsdam - Freitag 11 Uhr auf dem Alten Markt: Die Schlange am Museum Barberini ist wieder so lang wie in den ersten Tagen nach der Eröffnung im Januar, die Online-Tickets sind schon seit Tagen restlos ausverkauft. Bis auf Höhe des Eingangs zum Landtagsschloss stehen die Kunstbeflissenen an. Eine knappe Stunde Wartezeit müssen die Kunstfans mitbringen – um dann ein Ticket frühestens ab 14 Uhr zu ergattern, wie ein Helfer des Museums informiert. Gerade hat sich ein Ehepaar im Rentenalter ganz hinten, fast auf Höhe des Fortunaportals, eingereiht. Aus Hamburg kommen sie, sind wegen eines Termins in Berlin in der Region, haben sich aber bewusst ein Hotel in Potsdam gesucht – auch wenn das gar nicht so einfach war, wie der Mann erzählt: „Das Mercure war ausgebucht.“ Potsdam mit seinen Schlössern habe man zwar schon öfter besucht, das Museum Barberini aber noch nicht: „Meine Frau wollte ganz speziell diese Ausstellung sehen.“
Mehr als 320.000 Gäste in vier Monaten, fast 30.300 Jahreskarten
Gemeint ist die Eröffnungsschau des Museums Barberini, „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“. Am heutigen Sonntag ist sie zum letzten Mal zu sehen. Mehr als 320.000 Besucher hat sie insgesamt in das Museum gezogen hat, teilte das Museum am Sonntag mit. Fast 30.300 Jahreskarten seien verkauft worden. Der große Zuspruch übersteige "alle Erwartungen der Museumsleitung": “Wir hatten mit vielen Besuchern gerechnet, aber einen solchen Ansturm hatten wir nicht erwartet", kommentierte Museumschefin Ortrud Westheider: "Das ist natürlich das schönste Willkommensgeschenk, dass wir hier in Potsdam bekommen können.“
Das von Potsdam-Mäzen und SAP-Mitgründer Hasso Plattner gestiftete Museum konnte sich damit auch auf Anhieb als Besuchermagnet Nummer eins in Potsdam etablieren und selbst den Andrang bei Sonderausstellungen an renommierten Berliner Museen überflügeln. Zum Vergleich: Schloss Sanssouci besuchten im Jahr 2016 insgesamt 331.241 Touristen, den Filmpark Babelsberg 330.000.
Wer jetzt noch einen Blick auf die für die Barberini-Schau zusammengetragenen 170 Kunstwerke der Impressionisten werfen möchte, der muss Glück mitbringen und sich auf Wartezeiten einstellen. „Wir können leider nicht garantieren, dass alle, die ins Museum kommen möchten, noch reinkommen“, sagte Sprecherin Mona Wischhoff am Freitag. Chancen hat praktisch nur, wer sich möglichst schon früh anstellt. Denn dann können Zeitfenstertickets für den ganzen jeweiligen Tag gekauft werden – und sind die Kontingente einmal ausverkauft, gibt es keine Möglichkeit mehr, das Museum zu besuchen. Am Freitag waren bereits am frühen Nachmittag keine Karten mehr zu haben. Auch Jahreskarten werden momentan nicht mehr verkauft, um den Andrang im Griff zu behalten, sagte Wischhoff. Erst ab 31. Mai würden die Dauerkarten wieder angeboten. Das erlebte am Freitag auch eine Doktorstudentin aus Berlin, die gemeinsam mit zwei Freundinnen „auf den letzten Drücker“ zu den Impressionisten wollte. Eigentlich habe sie vorgehabt, sich eine Jahreskarte zu kaufen, erzählte sie den PNN. An der Kasse bekam sie dann aber „nur“ eine normale Eintrittskarte. Die Theologin nahm es gelassen: „Mich interessiert die Ausstellung einfach“, sagte sie. Immerhin: Wer bereits eine Jahreskarte besitzt, der erhält auch am letzten Ausstellungswochenende jederzeit Eintritt in das Museum.
Einige Monets bleiben noch ein bisschen hängen
Und wie geht es nach Sonntag weiter? Ganz geschlossen wird das Museum Barberini zunächst nur zwei Tage: Montag und den Dienstag als regulären Schließtag, den es ab sofort wieder geben wird. Bereits am Mittwoch sind zumindest Teile des Museumsbaus wieder zu besichtigen – noch bis einschließlich 12. Juni jeweils zum ermäßigten Ticketpreis von vier Euro. Dafür sind sechs der insgesamt 17 Säle zu erleben. In den übrigen wird die nächste Ausstellung zur amerikanischen Moderne vorbereitet. Es bleibt bei den Öffnungszeiten von 10 bis 19 Uhr, am ersten Donnerstag im Monat jeweils verlängert bis 21 Uhr.
Etwas Monet wird im Barberini übrigens noch bis 3. Oktober bleiben: Sieben Gemälde von Claude Monet werden ab Mittwoch gemeinsam mit den 15 Rodin-Skulpturen aus der Ausstellung „Klassiker der Moderne“ im Lelbachsaal in der Beletage zu erleben sein, sagte Mona Wischhoff. Damit erinnere man an die gemeinsame Ausstellung von Rodin und Monet im Jahr 1889.
Die neue Schau eröffnet am 17. Juni
Ebenfalls geöffnet haben die zwei Säle mit Werken von Künstlern aus der DDR aus der Sammlung des Hauses. Im zweiten Obergeschoss gibt es zudem den Saal mit abstrakter Kunst aus Frankreich und den USA und den Raum zur Geschichte des Palais Barberini zu sehen. Außerdem gibt es eine Vorschau auf die kommende Ausstellung mit Informationen zur Geschichte der Phillips Collection in Washington D.C., dem 1921 eröffneten ersten Museum für Moderne Kunst in den USA. Auf Leihgaben aus der Phillips Collection beruht die nächste große Ausstellung im Barberini, die vom 17. Juni bis 3. Oktober zu sehen ist: „Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne“. Ab 28. Oktober folgt dann eine Ausstellung mit dem Titel „Hinter der Maske. Künstler in der DDR“.
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