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Derzeit wird der Bahnhof Babelsberg saniert. Auch in den kommenden Jahren wird es wieder Einschränkungen geben.
© A. Klaer

Kommentar über die unkoordinierten Bauarbeiten: Abgekoppelt

Die S-Bahn-Strecke zwischen Potsdam und Berlin ist derzeit für mehrere Monate unterbrochen - und auch 2021 wird Potsdam wegen geplanter Bauarbeiten abgekoppelt. Doch warum konzentriert die Bahn nicht ihre Baustellen? Ein Kommentar.

Von Enrico Bellin

Potsdam - Und wieder kündigt die Bahn eine Streckensperrung auf den Gleisen zwischen Potsdam und Berlin an. S- und Regionalbahn sollen ab 2021 jeweils für ein Jahr komplett gesperrt werden, um fünf Brücken zu erneuern. Betroffen sind täglich 14.000 Potsdamer Berufspendler sowie mehrere Tausend Studenten und Pendler aus Potsdam-Mittelmark – die Verbindung ist die meistgenutzte Bahnstrecke Brandenburgs. Gerade deshalb ist es völlig unverständlich, warum die Bahn ihre Baustellen nicht konzentriert. Bereits jetzt ist die S-Bahn-Strecke für den Austausch der Gleise für mehrere Monate unterbrochen – dabei hätte man in einer gut vorbereiteten Aktion Gleis- und Brückentausch gemeinsam stemmen und so eine Sperrung sparen können.

Auch die angekündigte Sperrung der Regionalbahn kommt Pendlern bekannt vor: Eine ähnliche Vollsperrung gab es schon 2012 zwischen Wannsee und Charlottenburg. Damals wurden mehrere Brücken ausgetauscht – der schlechte Zustand der Potsdamer Bahnbrücken war da schon bekannt. Dass man sie während der damaligen Sperrung, bei der zwischen Potsdam und Wannsee ohnehin nur jeder zweite Zug fuhr, nicht ebenfalls ausgetauscht hat, zeigt die fehlende Sensibilität der Bahn für die einzige Verbindung zwischen Bundes- und Landeshauptstadt.

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