VfL Potsdam: Abgeflaut
Nach dem Teilerfolg vor einer Woche wähnte sich der VfL Potsdam im Aufwind, doch durch die Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt II ist die Euphorie bei Potsdams Drittliga-Handballern bereits wieder dahin. Und nun wartet eine besondere Belastungsprobe.
In der 47. Minute des Handball-Drittligaduells zwischen dem VfL Potsdam und der SG Flensburg-Handewitt II hatten Daniel Deutsch und Alexander Schmidt gut lachen. Unmittelbar nach einer Auszeit der Potsdamer trafen die Gastgeber zum 21:19, ihrer ersten Zwei-Tore-Führung während der zweiten Halbzeit, woraufhin sich Cheftrainer Deutsch sowie dessen spielender Assistenzcoach Schmidt grinsend an der Seitenlinie abklatschten.
Die Zufriedenheit wurde ihnen am gestrigen Sonntag vor 580 Zuschauern in der MBS-Arena jedoch ganz schnell aus dem Gesicht getrieben, denn es folgte eine katastrophale Serie von 1:7-Toren aus VfL-Sicht binnen fünf Minuten. „In dieser Phase haben wir alles aus der Hand gegeben“, haderte Deutsch später und Schmidt ergänzte: „Plötzlich agierten wir völlig kopflos, machten den Gegner durch schrecklich viele einfache Fehler stark.“ Und so kam das Youngster-Team des amtierenden deutschen Vizemeisters zu einem 29:26 (13:12)-Auswärtserfolg am Luftschiffhafen. Es schob sich damit aus dem Tabellenkeller Richtung Mittelgschoss, während die nach sieben Saisonpartien weiterhin sieglosen Havelstädter auf den letzten Platz abgerutscht sind.
Nächste Partie: Als Schlusslicht zum Tabellenvorletzten
Der Aufwind, den die Adler durch das Remis beim Spitzenteam TSV Altenholz in der Vorwoche verspürten, „erwies sich leider nur als schwacher Luftzug“, meinte Daniel Deutsch. Abgeflaut ist die aufgezogene Euphorie. „Jetzt fangen wir quasi wieder bei null an“, erklärte Alexander Schmidt, der in der schwierigen Situation seiner Mannschaft wieder als Rechtsaußen auf die Platte gerückt ist. Er soll der jungen, zum Teil sich rasch verunsichern lassenden Truppe mit seiner Erfahrung helfen. Gegen Altenholz glänzte Schmidt durch sieben Tore, gegen Flensburg gelang ihm zwar nur eines, doch gab der Routinier auch ohne Treffer am Fließband Stabilität. Zudem hatten die Hausherren in Torwart Angelo Grunz einen herausragenden Rückhalt, der 22 Paraden hinlegte – das Unheil zwischen der 47. und 52. Minute konnte aber auch er nicht aufhalten.
Mit dem mannschaftlichen Einbruch brachte sich der VfL in kürzester Zeit um den ersehnten Zwei-Punkte-Erfolg und steht nun mit zurückgekehrter Frustration vor einer besonderen Belastungsprobe. Am Samstag gastiert das Schlusslicht beim Vorletzten VfL Fredenbeck, der Druck ist dann groß: Potsdam würde vorerst den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze verlieren, wenn es wieder der Gegner ist, der am Ende lacht.
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