SV Babelsberg 03: Abgänge nach dem Sieg
Mit einem 4:0 vor heimischer Kulisse gegen den VfB Auerbach verabschiedete sich Cheftrainer Cem Efe vom Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03. Aber nicht nur er. Auch etliche Leistungsträger gehen. Dafür bleibt der Kapitän an Bord.
Almedin Civa muss dieser Tage nicht viel erklären, warum er das Traineramt beim Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 übernimmt. Wer immer sich um die Nachfolge von Cem Efe beworben hat, den die Mannschaft am Samstag zum Abschied einen 4:0 (1:0)-Sieg gegen den VfB Auerbach schnürte, hätte nicht viel von dem aktuellen Kader bekommen. Sollten interessierte Trainer sich für eine Bewerbung animiert gefühlt haben, weil sie mit Spielern wie Bilal Cubukcu, Ugurtan Cepni, Matthias Steinborn, Laurin von Piechowski und Erdal Akdari arbeiten wollten, werden sie nun womöglich die Sache anders betrachten: Die bisherigen Leistungsträger werden allesamt den SVB verlassen.
Cubukcu und Cepni, die seit fünf Jahren im Doppelpack wechseln und die vergangenen drei Spielzeiten für den SVB aufliefen, gehen zum Liga-Konkurrenten BFC Dynamo. Beide hoffen darauf, dass der Ost-Berliner Traditionsklub seine Drittliga-Ambitionen in der kommenden Saison nachhaltig untermauert – vor allem finanziell. „Ich wäre gern in Babelsberg geblieben“, sagte Cepni. Aber beim knappen Nulldrei-Budget könne er sich nicht vorstellen, dass der SVB in der nächsten Spielzeit oben mitspielen kann. „Aber das möchte ich unbedingt noch einmal“, sagte er und fügte hinzu: „Ich werde jetzt 34 Jahre alt.“ Doch er geht nicht ohne einen Appell: „Ich bitte die Stadt Potsdam, diesem großartigen Verein zu helfen. Der SVB gehört in die dritte Liga.“
Stamm-Innenverteidigung vor dem Absprung
Dem Vernehmen ist der BFC auch der mögliche neue Verein für Matthias Steinborn, auch mit Lok Leipzig sei der Torjäger im Gespräch.
Weh tun würde dem SVB der Weggang von Erdal Akdari. Der 23-Jährige kam vor zwei Jahren als vereinsloser Spieler nach Babelsberg und machte nie einen Hehl aus seinem Traum von einer Profikarriere. Zwar führt der Innenverteidiger bislang keine konkreten Verhandlungen mit anderen Klubs, wird aber bei diversen Drittligisten in der Sommerpause zur Probe spielen. Zu einem Drittligisten wird Laurin von Piechowski wechseln, der bereits im vorigen Winter beim Zweitligisten Greuter Fürth vorspielte und zwei Angebote aus Liga drei hat. In dieser Woche soll die Entscheidung fallen, wohin die Reise des 23 Jahre alten Innenverteidigers nach vier Jahren beim SVB führt. Auch Nils Fiegen geht. Der 23-jährige Mittelfeldakteur wechselt zu einem Berliner Verein unterhalb der Regionalliga.
Kapitän Saalbach verlängert Vertrag um zwei Jahre
An Bord bleibt der Kapitän. Philip Saalbach hat seinen Vertrag beim SVB verlängert und zählt neben Marvin Gladrow und Andis Shala zu den Führungsspielern im kommenden Kader. Auch Lovro Sindik hat sich zuversichtlich über einen Verbleib beim SVB geäußert. „Almedin Civa und ich waren uns schnell einig“, sagte Saalbach zu seiner Unterschrift für zwei weitere Jahre im Kiez. Er fühle sich sehr wohl in Babelsberg und freue sich auf die Arbeit mit Civa als Trainer. „Unsere Gespräche verliefen sehr positiv. Man merkte, dass das Feuer brennt und die Liebe zum Fußball lebt – von beiden Seiten“, erklärte der Kapitän, der vor zwei Spielzeiten vom BFC kam.
„Wir sind sehr froh, dass wir mit Philip Saalbach einen erfahrenen Spieler halten konnten, der den Verein bereits seit zwei Jahren gut kennt. Gerade junge Spieler können von Charakteren wie dem seinen sehr profitieren“, kommentierte Civa die Vertragsverlängerung. Bange ist dem künftigen SVB-Coach wegen der zahlreichen Abgänge bisheriger Stammkräfte keinesfalls. Als sportlicher Leiter hat er selbst junge Spieler wie Leonard Koch, Lukas Knechtel und Mike Eglseder an den Babelsberger Park geholt, die sich bereits etabliert haben. Hinzu kommt mit Abdulkadir Beyazit, Emre Stang, Lionel Salla und Antonin Hennig ein Talentpotenzial, das Civa entwickeln will. „Alles, was ihr zum Trainingsauftakt mitbringen müsst, ist Bock auf Fußball“, gab er der Mannschaft mit in den Urlaub.
Beste Saison-Platzierung seit dem Drittliga-Abstieg
Cem Efe übergibt den SVB mit der besten Saison-Platzierung seit dem Drittliga-Abstieg vor vier Jahren. Am letzten Spieltag zog Nulldrei noch am Berliner AK vorbei und beendete die Saison auf Platz fünf – punktgleich mit dem Rivalen aus dem Wedding, aber um ein Tor besser. Das verdiente 4:0 gegen Auerbach hat zum versöhnlichen Blick auf die Abschlusstabelle geführt. Nach dem Führungstreffer von Steinborn hatte Andis Shala mit einem Hattrick in der zweiten Halbzeit – davon zwei verwandelte Foulelfmeter – seinen ganz eigenen finalen Angriff auf die Torjäger-Krone der Nordoststaffel gestartet. Letztlich stehen 21 Treffer – sechs mehr als im Vorjahr – für den SVB-Stürmer auf dem Konto. Federico Palacios von RB Leipzig II traf einmal mehr.
Die Nordkurve im Karl-Liebknecht-Stadion verabschiedete sich von Cem Efe mit einem meterlangen Danke-Transparent, von den Tribünen gab es viel Beifall für den 38-Jährigen. Es falle nicht leicht, ihn gehen zu lassen, adressierte SVB-Präsident Archibald Horlitz vor Spielbeginn seine Abschiedsworte an Efe. Dem ging der Abschied sichtlich nahe, „ein Teil meines Herzens wird für immer hier bleiben“, sagte der Berliner.
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