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Krankenversichertenkarten von gesetzlichen Krankenversicherungen.
© ddp

Umfrage zur Krankenversicherung: Zwei Drittel befürworten Bürgerversicherung

In einer Umfrage im Auftrag der IG Metall hat sich eine breite Mehrheit für die Einführung einer Krankenversicherung für alle Bundesbürger ausgesprochen.

Zwei Drittel der Bundesbürger befürworten nach einer Umfrage im Auftrag der IG Metall die Einführung einer Bürgerversicherung. Selbst Privatversicherte stimmten mit einer deutlichen Mehrheit von 62 Prozent für eine Bürgerversicherung, in die alle, auch Besserverdienende, Selbstständige und Beamte, verpflichtend einbezogen werden. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag der Gewerkschaft hervor, deren Ergebnisse der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Demnach halten es 75 Prozent der befragten wahlberechtigten Bundesbürger für nicht gerechtfertigt, dass Arbeitnehmer einen höheren Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung zahlen als ihre Arbeitgeber. Fast neun von zehn Befragten (87 Prozent) plädierten zudem dafür, zum „Prinzip der paritätischen Finanzierung“ zurückzukehren.

Die IG Metall sieht sich dadurch in ihrer Forderung nach Abschaffung der Zusatzbeiträge und einer Rückkehr zur Parität bei den Krankenkassenbeiträgen bestätigt. Das zeige auch die breite Beteiligung an einer Unterschriftensammlung. Mehr als 100.000 Beschäftigte in den Betrieben hätten mit ihrer Unterschrift für die Rückkehr zu Parität votiert. Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, erklärte: „Das sind starke Signale. Die Politik muss jetzt handeln.“

Die Mediziner setzen hingegen weiter auf das Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Eine Bürgerversicherung würde, so warnt Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery, die Patientenversorgung verschlechtern. (dpa)

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