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Die Willkommenskultur findet immer weniger Zuspruch unter den Deutschen.
© dpa

Ende der Willkommenskultur: Zustimmung der Deutschen zur Zuwanderung geht deutlich zurück

Nur noch 32,3 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund sieht Willkommenskultur gegenüber Zuwanderern positiv. Das ergab eine Studie der Mercator-Stiftung.

Zuwanderer stoßen in Deutschland zunehmend auf Ablehnung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue sozialpsychologische Untersuchung im Auftrag der Mercator-Stiftung, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach sank die Zustimmung zur sogenannten Willkommenskultur, außerdem pochen mehr Menschen auf „Vorrechte für Alteingesessene“.

Nach der auf telefonischen Befragungen (1300 repräsentativ ausgewählte Personen) zum Jahreswechsel 2015/16 basierenden Studie lag die durchschnittliche Zustimmungsquote zu einer „Willkommenskultur und dem damit verbundenen offenen Heimatkonzept“ unter Deutschen ohne Migrationshintergrund bei 32,3 Prozent. Bei der identischen Vorläuferstudie vom Jahreswechsel 2013/14 waren es noch 39,5 Prozent gewesen.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), betonte hingegen, die neuesten Ergebnisse zeigten, dass der Großteil der Bevölkerung auch in der aktuellen Situation positiv gegenüber Flüchtlingen eingestellt ist und die Vielfalt der Gesellschaft begrüßt. „Der Satz: ,Die sollen sich anpassen‘ ist so alt, wie er unklar ist.“ Wenn eine kulturell vielfältige Gesellschaft weniger geschätzt werde, müsse das aber nachdenklich stimmen, sagte Özoguz.

Die Unterstützung für ein „Heimatkonzept, das sich auch für ethnisch-kulturelle Minderheiten öffnet“, brach der vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld konzipierten Untersuchung zufolge um zehn Prozentpunkte ein. Freuten sich 2013/14 noch 54,7 Prozent darüber, dass sich mehr Migranten in Deutschland zu Hause fühlen, waren es 2015/16 nur noch 43,3 Prozent.

Auch Deutsche mit Migrationshintergrund haben Vorbehalte

Parallel stieg der Anteil derer, die Vorrechte für alteingesessene Bevölkerungsteile fordern. Die „Zustimmung zu Etabliertenvorrechten“ habe sich unter Deutschen ohne Migrationshintergrund in der Gesamtbetrachtung von 5,4 Prozent in 2013/14 auf 16,4 Prozent in 2015/16 etwa verdreifacht, berichteten die Bielefelder Wissenschaftler.

Demnach waren 72,6 Prozent der Meinung, dass Menschen, die neu oder später hinzukommen, die gleichen Rechte haben wie alle anderen. 2013/14 waren es noch 84,6 Prozent gewesen. 40,9 Prozent stimmten der Meinung zu, dass Menschen, die neu oder später hinzukommen, sich „erst mal mit weniger zufrieden geben sollten“. 2013/14 waren es nur 32,5 Prozent gewesen. Beim Anspruch auf Vorrechte unterschieden sich Deutsche mit Migrationshintergrund der Studie zufolge kaum von denen ohne. Unter ihnen lag die Gesamtzustimmungsrate zu entsprechenden Forderungen bei 16 Prozent nach 4,8 Prozent 2013/14. 79,6 Prozent waren der Meinung, dass Neuankömmlinge gleiche Rechte haben sollten – nach 89,7 Prozent 2013/14.AFP/dpa

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