Bund kündigt Aktionswoche an: Zehn Gründe, warum man sich jetzt impfen lassen sollte
Noch immer sind viele Menschen in Deutschland nicht geimpft. Mit einer Aktionswoche will die Regierung das ändern. Welche Vorteile aber hat eine Impfung?
Auch knapp ein Dreivierteljahr nach Beginn der Impfkampagne zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist die deutsche Zielmarke noch nicht in Reichweite. 61,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 66 Prozent haben inzwischen mindestens eine Impfung bekommen.
Das sei zu wenig, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betont. Auf Twitter ruft er daher zum Impfen auf: „Bei Inzidenz und auf Intensivstationen sehen wir: Wir erleben eine anwachsende Pandemie der Ungeimpften. Alle, die können, sollten sich ihren Schutz holen!“
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Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen laut Robert-Koch-Institut (RKI) mit 76,2 Prozent den höchsten Anteil an Erstgeimpften. Der Stadtstaat zählt mit 71,6 Prozent auch den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen steht mit 55,7 Prozent an Erstgeimpften und 52,5 Prozent vollständig geimpfter Einwohner am Ende beider Ranglisten.
Eine deutschlandweite Aktionswoche zum Impfen - initiiert von der Bundesregierung - soll nun die Quote weiter nach oben treiben. Vom 13. bis 19. September soll sich jeder Bürger möglichst unkompliziert impfen lassen können.
Aufruf zur Impfaktion unter #HierWirdGeimpft
„Es geht darum, gemeinsam für den nötigen Ruck zu sorgen, wo er vielleicht an der einen oder anderen Stelle beim einen oder anderen Bürger noch fehlt“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Auf der Website zusammengegencorona.de bekommen Bürger Informationen, wo sie sich in ihrem Bundesland impfen lassen können.
[Lesen Sie auch: Intensivmediziner Karagiannidis im Interview: „Die Geimpften spielen aktuell auf den Stationen nahezu keine Rolle“ (T+)]
Unter dem Hashtag #HierWirdGeimpft wird dazu aufgerufen, selber eine Impfaktion zu organisieren - etwa im Sportverein, vor dem Supermarkt oder der Apotheke. Des Weiteren wirbt das Bundesgesundheitsministerium mit diesen zehn Gründen für eine Impfung:
1. Besser vorbeugen als erkranken: Modellrechnungen des RKI zufolge haben Impfungen 76.000 stationäre, 19.600 intensivmedizinische Fälle und mehr als 38.300 Sterbefälle verhindert. Da niemand vorhersagen könne, wie schwer eine Coronavirus-Erkrankung verlaufe, sei Vorbeugung in Form einer Impfung der beste Weg, heißt es seitens der Bundesregierung.
2. Auch Jüngere können schwer erkranken: Von schweren Krankheitsverläufen und Long-Covid, also Langzeitschäden nach einer Corona-Erkrankung, sind immer wieder auch junge Menschen betroffen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin leidet jede zehnte erkrankte Person an Corona-Spätfolgen. Lesen Sie dazu auch: Junge Frauen, die neue Risikogruppe: Warum Long-Covid sie härter, öfter und überraschender trifft (T+).
3. Sichere und wirksame Impfstoffe: Vier Impfstoffe sind aktuell in der EU zugelassen. Sie haben das Prüfverfahren der EU erfolgreich absolviert. Der Bund betont deshalb: „Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Impfstoffe wurden genauso überprüft wie bei allen anderen Arzneimitteln – nur, dass es diesmal schneller ging, weil alle relevanten Schritte parallel statt hintereinander stattfanden.“
4. Weniger Risiken als bei einer Corona-Infektion: Laut Gesundheitsministerium liegt das Risiko einer schwerwiegenden Nebenwirkung nach einer Impfung bei 0,02 Prozent. Das Risiko schwer an Corona zu erkranken, sei deutlich höher. Jede siebte Person, die sich infiziere, müsse mit einem schweren Verlauf rechnen, heißt es.
5. Es ist genug Impfstoff da: Inzwischen kann sich jeder in Deutschland ab 12 Jahren einen Impftermin holen. Der Bund rät: „Fragen Sie z. B. in der Arztpraxis oder bei der Betriebsärztin oder dem Betriebsarzt in Ihrem Unternehmen nach einem Impftermin.“
6. Schutz auch für andere: Durch eine Impfung sinkt auch das Risiko, andere anzustecken. „Dadurch werden auch Menschen geschützt, die sich nicht impfen lassen können – zum Beispiel Personen, die sich aufgrund von Vorerkrankungen nicht impfen lassen können und Kinder unter 12 Jahren, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.
7. Impfen verhindert weitere Lockdowns: Je mehr Menschen geimpft sind, desto schlechter kann sich das Virus weiter ausbreiten. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich neue Mutationen bilden. Und weitere Lockdowns werden ebenso unwahrscheinlicher.
8. Entlastung für das Gesundheitssystem: Weniger Infektionen bedeuten, dass weniger Menschen auch intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Das wiederum entlastet das Gesundheitssystem.
9. Wieder mehr Normalität: Stück für Stück kehrt der gewohnte Alltag zurück. Arbeitnehmer gehen wieder in Büros, Schüler haben wieder Präsenzunterricht. Restaurantbesuche und der Besuch von Kulturveranstaltungen ist dank Impfungen wieder sicherer möglich. Doch der Bund macht auch darauf aufmerksam, dass die Quote noch nicht reicht. Denn: Berechnungen des Robert Koch-Instituts zufolge müssen mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen geimpft sein, um zur Herdenimmunität zu gelangen. Bei den über 60-Jährigen müssten es sogar 90 Prozent sein.
10. Erleichterung fürs Reisen: Wer vollständig geimpft ist, kann leichter verreisen. Für diese Personen entfallen Test-und Quarantänepflichten.
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