Comeback in der Heimat: Wolfgang Bosbach macht Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen
Der CDU-Innenpolitiker will sein Heimat-Bundesland so sicher machen wie Bayern und Baden-Württemberg.
Wolfgang Bosbach (64) gehört zweifellos zu den bekanntesten Gesichtern der CDU – nicht nur in seiner Heimat Nordrhein-Westfalen. Bosbach sprach früh offen aus, was sich kaum einer in der Partei bei der Griechenland- und Eurorettung der Kanzlerin traute. Bosbach nahm kein Blatt vor den Mund, als hunderttausende unregistrierte Flüchtlinge über die deutsche Grenze drängten. Bosbach gilt überhaupt als Instanz in Sachen Innen- und Sicherheitspolitik. Und niemand muss WoBo, wie sie ihn in der Partei nennen, irgendwo vorstellen. Man kennt ihn einfach, sein Gesicht gehört seit Jahren zum deutschen Fernsehprogramm.
Nun kehrt der Mann, der im vergangenen September seinen Rückzug aus der Bundespolitik nach der Bundestagswahl angekündigt hatte, drei Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen zurück auf die politische Bühne. Nicht mit dem Ziel eines Regierungsamtes. „Die Zeit ist vorbei“, sagt er. Stattdessen als Kopf einer insgesamt sechsköpfigen sicherheitspolitischen Regierungskommission, die die CDU in Nordrhein-Westfalen einrichten will, wenn sie am 14. Mai die Wahl zum Landtag gewinnt. Der profilierte Innenpolitiker Bosbach will neue Strukturen für die Sicherheitsbehörden entwerfen, Vorschläge zur Eindämmung terroristischer Gefahren und von Einbrüchen vorlegen und dafür sorgen, dass „Nordrhein-Westfalen so sicher wird wie Bayern und Baden-Württemberg“.
Für Armin Laschet (CDU), den Herausforderer der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), dürfte der Schachzug, Bosbach im Wahlkampf ins Rampenlicht zu stellen, ein Gewinn sein. Denn ausgerechnet in der Innen- und Sicherheitspolitik hat die SPD mit Innenminister Ralf Jäger einen Schwachpunkt. Bei der Aufklärung der Silvesternachts-Übergriffe in Köln hatte Jäger keine gute Figur gemacht. Im Fall des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz muss er sich des Vorwurfs erwehren, seine Behörden hätten nicht alles Nötige unternommen, um den Gefährder abzuschieben. Und im Fall des Chefs der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der jahrelang als Hauptkommissar vom Land Nordrhein-Westfalen bezahlt wurde, obwohl er gar keinen Polizeidienst mehr leistete, ist der Innenminister in Erklärungsnot. Alles in allem kein überzeugender Ausweis sicherheitspolitischer Zuverlässigkeit der regierenden SPD. Und eine Lücke, die CDU-Spitzenmann Armin Laschet nun mit der Berufung Wolfgang Bosbachs genutzt hat.
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