US-Geheimdokumente: Wladimir Putin soll ein Autist sein
Eine geheime Personenstudie des US-Militärs behauptet, dass Wladimir Putin an einer "speziellen Form von Autismus" leide. Das Dokument aus dem Pentagon gelangt zu einer heiklen Zeit im Ukraine-Konflikt an die Öffentlichkeit. Die Ferndiagnose wird aber auch in den USA kritisch diskutiert.
Die Analyse aus dem Pentagon soll "uns verstehen helfen". So steht es im Untertitel des Dokuments "Wladimir Putin, der Präsident Russlands", das den Mann an der Spitze des Riesenreichs im Osten erklären möchte. Im Jahr 2008 verfasste das US-Verteidigungsministerium dieses Portrait, seitdem war es streng geheim. Denn die Hauptaussage lautet: Wladimir Putin leidet vermutlich an einer Art Autismus.
In der Einleitung wird ausführlich beschrieben, wie das Verhalten von Menschen - in diesem Fall einem wichtigen Entscheidungsträger - mit der Gehirnfunktion zusammenhängt. Der Text liest sich wie aus einer neurowissenschaftlichen Fachzeitschrift, zielt aber etwas paraphrasiert auf den "Defekt in Putins Hirn". Wörtlich heißt es im Dokument: "Putins Anomalie und deren Effekt auf seine Regierungsführung sind sehr klar, so dass dies als Vorlage für weitere generelle Untersuchungen gesehen werden kann [...]". Als empirischer Beweis wird die damalige Entscheidung Putins angeführt, sich an die Macht in Russland zu klammern.
Das Dokument kommt zeitgleich zu einer heiklen Mission
Auf 17 Seiten wird Putin als der "größte Autokrat auf Erden" beschrieben, die Verfasser versuchen sich in den russischen Präsidenten zu denken und beschreiben einen Mann, der die Geschichte und Regeln guter Regierungsführung ignoriere. Das US-Portal "Politico" kritisiert die Methoden der Studie und schreibt: "Sie schauen sich gerne Internetvideos an und ziehen daraus pseudowissenschaftliche Diagnosen? Dann sind sie qualifiziert für einen Job im investigativen Team des Pentagons qualifiziert". Die Studie, so auch andere Medien, sei lediglich eine Ferndiagnose. Und könne somit nur wenig über den russischen Präsidenten oder sein Gehirn aussagen.
Das Dokument wurde von der US-Zeitung "USA Today" komplett online gestellt. Als Verfasser ist eine Mitarbeiterin des US-Verteidigungsministeriums aufgeführt. Die Analyse der Persönlichkeit des russischen Präsidenten kommt trotz der fragwürdigen Methodik zu einer heiklen Phase ans Licht. In der Ukraine-Krise versuchen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande zwischen Putin und Poroschenko zu vermitteln.