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Umschlagplatz: Der Hafen von Hongkong.
© picture alliance / dpa

Schnittstelle des Welthandels: Wie gefährlich wird die Hongkong-Krise für die deutsche Wirtschaft?

China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Das kommt auf die schwächelnde deutsche Exportwirtschaft zu, wenn sich die Lage weiter zuspitzt.

Im Hafen von Hongkong werden mit gut 20 Millionen Containern im Jahr mehr als doppelt so viele Waren umgeschlagen wie in Hamburg. Wenn diese Schnittstelle des Welthandels für ein paar Wochen ausfiele, dann hätte das vor allem für die Handelsnation Deutschland Folgen, denn Warenströme kann man nicht so ohne Weiteres umrouten. Indes sind die in Hamburg ansässigen Seehafenspediteure gelassen: Die Chinesen selbst hätten kein Interesse an einem längeren Ausfall des Hafens in Hongkong.

Auch beim Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik sind bislang keine Meldungen von Mitgliedsfirmen über Probleme eingegangen. Und selbst wenn: Für global tätige Unternehmen gehört es nach Angaben des Verbandes zum Standardprogramm, mit einem Plan B den Ausfall von Lieferanten oder bestimmten Speditionsvarianten kompensieren zu können; jedenfalls für einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen.

Doch grundsätzlich gilt: Alle global tätigen Unternehmen und Branchen sind alarmiert.

Fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Chemieindustrie sind in der Region am stärksten aktiv, in Hongkong selbst sind sie indes kaum noch vertreten. Rund 800 aus Deutschland stammende Maschinen- und Anlagenbauer haben heute Produktionswerke, Service- oder Vertriebsniederlassungen auf dem Festland und nicht mehr in Hongkong. „In den letzten Jahren hat sich das stark gewandelt“, heißt es beim Branchenverband VDMA. Die aus Deutschland nach Hongkong gelieferten Maschinen, im ersten Quartal 2019 im Volumen von 4,4 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent), landen fast alle in Südchina.

Größter Automarkt der Welt

Wenn jetzt hierzulande viel von Abschwung oder sogar Rezession die Rede ist, dann liegt das maßgeblich an den Maschinen- und Autobauern. China ist immer noch der größte Automarkt der Welt, trotz eines Rückgangs der Neuwagenverkäufe um 14 Prozent im ersten Halbjahr, der den Marktführer Volkswagen, aber auch Mercedes und BMW trifft. Die Maschinenbauer bekamen im ersten Halbjahr neun Prozent weniger Aufträge als im Vorjahreszeitraum, was mit der schwächeren Weltkonjunktur und den „zahlreichen meist politisch motivierten Verwerfungen“ erklärt wird. Gemeint sind der Brexit, aber vor allem der Handelskrieg der USA mit China, der die deutschen Exportindustrien in Mitleidenschaft zieht. Und zwar zunehmend.

Im ersten Halbjahr waren die deutschen Exporte noch um 0,5 Prozent gestiegen, dabei hatte es jedoch im Juni ein Minus von acht Prozent gegeben. „Die Nervosität ist überall greifbar“, heißt es beim Außenhandelsverband BGA. Hongkong hat da noch gefehlt. „Die weltweiten politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen zeigen jetzt ihre Auswirkungen“, heißt es beim BGA.

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